Wuermeling: Die geringe Rentabilität der Banken ist ihre größte Schwachstelle
Laut Joachim Wuermeling sind die deutschen Banken gut auf eine mögliche Rezession vorbereitet. Auch zur Frage, ob die Altmittel von 2,3 Milliarden Euro aus dem Restrukturierungsfonds an die Banken zurückfließen, bezieht der Bundesbank-Vorstand in einem Interview Stellung.
Stand heute sind die deutschen Banken für eine Rezession gewappnet. Das ist die klare Antwort von Joachim Wuermeling, der im Vorstand der Bundesbank für Bankenaufsicht zuständig ist, im Interview mit der ”Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (FAZ).
Doch er warnt auch: Aus der gestiegenen Inflation und der Zinswende entstünden nun zusätzliche Risiken und auch das konjunkturelle Umfeld habe sich eingetrübt. ”Wir beobachten die Entwicklungen deshalb sehr aufmerksam”, sagt der Aufseher mit Blick auf die Risiken im Finanzsektor.
Als größteSchwachstelle der Banken macht der Bundesbank-Vorstand deren geringe Rentabilität aus. ”Interessanterweise sind davon große Banken eher betroffen als die kleinen. Rentabilität ist wichtig für Stabilität: Je höher die Gewinne sind, desto mehr Verluste können abgedeckt oder Puffer aufgebaut werden”, sagt Wuermeling in der FAZ.
Mit ihren seit der Finanzkrise verdoppelten Eigenkapitalquoten seien die deutschen Institute dennoch sehr gut aufgestellt. ”Das Überschusskapital beläuft sich auf insgesamt 150 Mrd. Euro, mit denen die Banken einiges verkraften können. Derzeit sehen wir keine erhöhten Zahlen zu notleidenden Krediten oder zu Ausfällen.” Ratingherabstufungen oder höhere Risikoaufschläge von Unternehmensanleihen seien aber negative Indikatoren ”Deshalb bereiten sich die Banken auf eine höhere Risikovorsorge vor.”
Wirkung der Zinswende
Höhere Erträge, die sich nun aus der Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) ergeben, sieht er bereits bei den Bauzinsen, die sich seit Jahresanfang verdreifacht hätten, ”während die Refinanzierungskosten der Banken deutlich langsamer gestiegen sind”, so Wuermeling.
”Die Zinsmarge hat sich hier schon ausgeweitet. Allerdings verzeichnen Banken aufgrund des Renditeanstiegs Kursverluste in ihren Anleihen- und Aktienbeständen.” Sorgen bereite ihm der Wertverlust bei den Wertpapieranlagen aber nicht. ”70 Prozent der Banken werden ein Jahr nach der Zinswende im positiven Bereich ankommen”, meint der Bundesbanker.
Mit einer Flucht der Sparer aus den Wertpapieranlagen rechnet er nicht. ”Doch wird mit den steigenden Zinserträgen der Anteil der Provisionserträge generell deutlich sinken”, sagt Wuermeling zum Effekt auf die Bilanzen der Banken.
Einige Banken hätten sich durch Derivate vor einem Zinsänderungsrisiko abgesichert, andere nicht. ”Insgesamt weist rund die Hälfte der deutschen Banken ein erhöhtes Zinsänderungsrisiko auf. Darauf haben wir als Aufseher mit erheblichen Eigenkapitalzuschlägen reagiert”, sagt Wuermeling in dem Interview. Das betreffe vor allem kleinere Institute, die in relativ geringem Umfang Derivate nutzen. Viele hätten aber bereits freiwillig ein gutes Kapitalpolster angelegt.
Mittel aus dem Restrukturierungsfonds sollen in den SRF
Den Banken rät er, das Eigenkapital eher zu behalten als auszuschütten. ”Die Aufseher werden sehr intensiv auf die Risikolage eingehen und die Banken dazu auffordern, sich auf die ungünstigen Szenarien wie zum Beispiel Gaslieferstopp und Rezession vorzubereiten.”
Auch zur Frage, ob die Altmittel von 2,3 Mrd. Euro aus dem Restrukturierungsfonds an die Banken zurückfließen oder die Verluste aus Bankenrettungen teilweise abdecken sollen, bezieht der Bundesbank-Vorstand Stellung. ”Wir halten es für vertretbar, wenn diese Mittel für noch ausstehende Beiträge der Banken an den europäischen Abwicklungsfonds SRF verwendet werden. Diese Mittel haben die Banken selbst aufgebracht, um damit Abwicklungen in Schieflagen zu finanzieren, sagte Wuermeling.
Die Deutsche Kreditwirtschaft fordert die Auszahlung der Gelder aus dem nach der Finanzkrise gegründeten Restrukturierungsfonds.
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