Nach dem größten Zinssprung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) seit 22 Jahren gibt sich die Europäische Zentralbank (EZB) vorsichtig. Es wäre unklug, bei den Zinsen zu handeln, bevor die Wirtschaftsdaten aus dem zweiten Quartal bekannt sind, sagte EZB-Direktor Fabio Panetta in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der Zeitung ”La Stampa”. Die EZB könnte sich nach einer Entscheidung zu einem Abschluss des Anleihekaufprogramms im dritten Quartal entschließen, den Zyklus negativer Zinsen zu beenden.
Isabel Schnabel kündigt Zinserhöhung im Juli an
Panettas Kollegin Isabel Schnabel hatte sich aufgrund der hohen Inflation just wesentlich deutlicher geäußert, wie FinanzBusiness bereits berichtete:
”Jetzt reicht es nicht mehr zu reden, wir müssen handeln”, sagte sie dem ’Handelsblatt’. ”Aus heutiger Sicht halte ich eine Zinserhöhung im Juli für möglich.” Zuvor sollten die Nettozukäufe von Anleihen eingestellt werden, voraussichtlich Ende Juni.
US-Notenbank beschließt größten Zinssprung seit 22 Jahren
Die Fed ist inzwischen auf einen aggressiven Kurs der Inflationsbekämpfung eingeschwenkt: Die amerikanischen Währungshüter haben am Mittwoch einstimmig eine Erhöhung der Zinsen um einen halben Prozentpunkt auf die neue Zins-Spanne von 0,75 bis 1,00 Prozent beschlossen und wollen weitere Zinsschritte folgen lassen.Read full story Fed-Chef Jerome Powell betonte, die Notenbank sei entschlossen, den Preisauftrieb zu senken.