Warum eine türkische Großbank ein Mini-Institut im Schwarzwald kauft

Das türkische Institut Yapi Ve Kredi Bankasi greift nach dem Bankhaus J. Faisst, ein Haus mit zwei Geschäftsführern und acht kaufmännischen Angestellten.
Eine Fililale der Bank Yapi Kredi in Ankara | Foto: picture alliance / NurPhoto | Altan Gocher
Eine Fililale der Bank Yapi Kredi in Ankara | Foto: picture alliance / NurPhoto | Altan Gocher
Bloomberg

Eine kleine Privatbank im Familienbesitz aus dem Schwarzwald wird von einem der größten türkischen Finanzkonzerne übernommen. Yapi Ve Kredi Bankasi AS will das Bankhaus J. Faisst oHG aus Wolfach für etwa neun Mio. Euro kaufen, “mitsamt Banklizenzen”, wie das Istanbuler Institut mitteilte.

Bankgeschäfte in Deutschland geplant

Yapi Kredi, die auf eine Marktkapitalisierung von umgerechnet rund 2,7 Mrd. Euro kommt, wolle nach der Übernahme Bankgeschäfte in Deutschland anbieten. Das Bankhaus J. Faisst hatte 2020 einen Gewinn vor Steuern von 388.000 Euro erzielt, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, verglichen mit zuvor 235.000 Euro.

Neben den beiden Geschäftsleitern wurden im Schnitt acht kaufmännische Angestellte beschäftigt. Dem damaligen Bericht ist auch zu entnehmen, dass das Institut sämtliche Bankgeschäfte mit Schwerpunkt auf dem Einlagen- und Kreditgeschäft anbietet. Yapi Kredi zufolge steht die Übernahme des Bankhaus J. Faisst noch unter dem Vorbehalt behördlicher Freigaben. Ein Vertreter von Faisst sagte gegenüber Bloomberg, der Kaufvertrag sei noch nicht unterschrieben, das stehe aber bevor.

Erst vor kurzem war der Kauf einer anderen kleinen deutschen Privatbank gescheitert. Dabei handelte es sich um das Münchener Bankhaus von der Heydt, das eigentlich von Bitmex-Gruppe übernommen werden sollte.

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