Die Tarifverhandlungen für die rund 140.000 Beschäftigten der privaten Banken stehen nach Gewerkschaftsangaben kurz vor einem Abschluss. Laut Verdi-Funktionär Stefan Wittmann wurde mit dem Arbeitgeberverband AGV bereits eine Tarif-Übereinkunft erzielt. Das Ergebnis solle am Freitag festgeklopft werden, sagte Wittmann am Dienstag auf Anfrage. Der anvisierte Vertrag sehe vor, dass die Gehälter in zwei Stufen steigen sollen.
Zum 1. August dieses Jahres sollen sie um drei Prozent erhöht werden und zum 1. August 2023 um weitere zwei Prozent. Mit Unterschrift unter den Vertrag werde zudem eine Einmalzahlung von 500 Euro fällig, im Januar 2023 soll es dann eine zweite Einmalzahlung in dieser Höhe geben. Der neue Tarifvertrag soll Wittmann zufolge eine Laufzeit bis zum 31. Mai 2024 haben.
Uneinigkeit beim mobilen Arbeiten
Eine Übereinkunft zum mobilen Arbeiten wurde laut dem Gewerkschafts-Sekretär nicht erreicht. ”Der AGV ist zu keinen weiteren Modernisierungen fähig oder bereit”, sagte Wittmann. Es werde mit dem AGV nur ein Vertrag zum Gehalt abgeschlossen, mehr sei nicht konsensfähig gewesen. Das ”Handelsblatt” hatte zuerst darüber berichtet. Beim AGV hieß es auf Anfrage, dies könne nicht bestätigt werden.
Verdi war im vergangenen Jahr ursprünglich mit einer Gehaltsforderung von 4,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und Vereinbarungen zur mobilen Arbeit in die Verhandlungen gegangen. Die Verhandlungen waren von Anfang an schwierig. Im Januar hatte die Gewerkschaft in den Gesprächen einen neuen Tarifvorschlag vorgelegt. Der AGV hatte allerdings kritisiert, Verdi habe damit ihre ursprüngliche Gehaltsforderung massiv verschärft.
Nach den unlängst erfolgten Einigungen bei der Postbank und bei den öffentlichen Banken hatte es aber die Erwartung gegeben, dass es nun auch Bewegung im Tarifstreit bei den privaten Banken geben werde.
Tarifeinigung bei der Postbank