Der Vorstandsvorsitzende der österreichischen Bawag Group, Anas Abuzaakouk, hat im vergangenen Jahr eine Gesamtvergütung von 10,5 Mio. Euro erhalten. Er ist damit einer der bestbezahlten Bank-Chefs in Europa. Das ist deutlich mehr, als der Konzernlenker der Deutschen Bank, Christian Sewing, nach Hause gebracht hat. Er erhielt 8,8 Mio. Euro.
Ralph Hamers kassiert 11,1 Mio. Euro
Den ersten Platz auf dem Podest hat Abuzaakouk damit allerdings noch nicht erklommen. Das von der Hauptversammlung der Bank in Wien genehmigte Gehalt liegt knapp unter den 11,5 Mio. Franken - das entspricht 11,1 Mio. Euro - die Ralph Hamers von der Schweizer Großbank UBS nach Hause brachte.
Dabei verwalten Zehntausende Mitarbeiter von UBS und Deutscher Bank weltweit ein Vielfaches der 56 Mrd. Euro Bilanzsumme der Bawag. Der frühere Manager der Private-Equity-Firma Cerberus Capital hat sich hingegen einen Ruf als Kostensenker erworben und das viertgrößte österreichische Kreditinstitut deutlich verschlankt.
Kosten-Ertrags-Relation bei 39,5 Prozent
Die Bawag plant, die Kosten-Ertrags-Relation von 39,5 Prozent im Jahr 2021 auf unter 38 Prozent in diesem Jahr zu senken, ein Wert, von dem die meisten Banken auf dem Kontinent nur träumen können: der Durchschnitt liegt bei 63 Prozent. Vor einem Jahr hatte die Bawag die einstige Hypo-Real-Estate-Tocher Depfa Bank übernommen. Die früher gewerkschaftseigene Bawag war 2006 nach einem Bilanzskandal von Cerberus übernommen worden.
HRE-Tochter Depfa an Bawag verkauft
Von der Nachrichtenagentur Bloomberg auf die Gehälter in der Vorstandetage angesprochen, sagte Bawag-CFO Enver Sirucic, dass die Bank ”andere österreichische oder europäische Institute nicht unbedingt als unsere relevante Vergleichsgruppe betrachtet”.