Commerzbank kürzt Ex-Vorständen wegen geplatztem IT-Großprojekt die Boni

Das gescheiterte Projekt ”Sirius” hat für die ehemaligen Commerzbank-Vorstandsmitglieder Frank Annuscheit und Jörg Hessenmüller jetzt finanzielle Konsequenzen. Und das Jahre nach ihrem Ausscheiden aus der Bank.
Commerzbank-CEO Manfred Knof. | Foto: Commerzbank
Commerzbank-CEO Manfred Knof. | Foto: Commerzbank

Die ehemaligen Commerzbank-Vorstandsmitglieder Frank Annuscheit und Jörg Hessenmüller müssen auf eine sechstellige Bonuszahlung verzichten. Der Grund dafür ist ein gescheitertes IT-Großprojekt, wie das ”Handelsblatt” berichtet.

Die Commerzbank hatte 2017, unter der Leitung des IT-Vorstands Annuscheit, das Projekt unter dem Namen ”Sirius” gestartet. Hessenmüller übernahm 2019 seine Nachfolge inklusive ”Sirius”. Vier Jahre später zog Vorstandschef Manfred Knof nach mehreren Pannen und Verzögerungen die Notbremse. Das hatte jedoch zur Folge, dass das Institut eine 200 Mio. Euro teure Sonderabschreibung vornehmen musste. Dazu kamen Rückstellungen in zweistelliger Millionenhöhe.

Genaue Summe unklar

Das hatte nicht nur finanzielle Konsequenzen: Hessenmüller musste die Commerzbank im vergangenen Herbst vorzeitig verlassen. Er hatte den Zorn der Aufsichtsräte auf sich gezogen, da er das wahre Ausmaß der Pannen erst nach seiner Vertragsverlängerung im Jahr 2021 offenlegte.

Dass die Gehälter nach so langer Zeit einbehalten werden können, ist der ”Börsen-Zeitung” zufolge möglich, da das Regelwerk vorsieht, dass mindestens 40 Prozent der variablen Vergütungsbestandteile erst nach drei bis fünf Jahren ausgezahlt werden. Das solle sicherstellen, dass Managemententscheidungen langfristigen Geschäftsinteressen zugrundeliegen. Die genauen Summen in diesem Fall seien jedoch unklar.

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