Mögliche Schließung der VTB Bank Europe wird wohl vorbereitet

Nach dem Ausschluss der russischen VTB Bank aus dem Swift-System herrscht Unsicherheit über die Zukunft der VTB Bank Europe und des deutschen Ablegers. Insidern zufolge könnte das Institut geschlossen werden.
Die VTB Bank in Frankfurt. | Foto: picture alliance/dpa | Hannes P. Albert
Die VTB Bank in Frankfurt. | Foto: picture alliance/dpa | Hannes P. Albert
reuters, dpa, Theis Kiewitt

Behörden bereiten Insidern zufolge derzeit eine mögliche Schließung der europäischen Tochter der zweitgrößten russischen Bank VTB Bank vor. Grund seien wachsende Sorgen vor den Auswirkungen der westlichen Sanktionen auf das Geldhaus nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Am Mittwoch hatte die Europäische Union ihre Sanktionen zum Ausschluss sieben russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift in Kraft gesetzt. Darunter ist auch die Muttergesellschaft der VTB Europe.

Deren Betrieb könnte innerhalb von Tagen durch die Aufsichtsbehörden in Deutschland eingestellt werden, erklärte eine mit der Situation vertraute Person. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beobachte die Entwicklung sehr genau und sei bereit zu handeln, falls dies notwendig werden sollte. Eine endgültige Entscheidung sei jedoch noch nicht getroffen worden. Die VTB Bank (Europe) SE ist in Frankfurt ansässig. Sie steht unter der unmittelbaren Aufsicht der BaFin.

Banken für Energiezahlungen nicht betroffen

Neben der VTB-Bank sollen sechs weitere Institute von Swift ausgeschlossen werden. Dies sind die Bank Otkritie, die Novikombank, die Staatsbank Promsvyazbank, die Bank Rossiya, die Sovcombank sowie die Staatsbank VEB. Die größte russische Bank Sberbank sowie die Gazprombank sind nicht betroffen. Ein hochrangiger EU-Beamter begründete dass damit, dass Sberbank und Gazprombank die wichtigsten Banken für die Bezahlung der Energielieferungen seien.

Die VTB Direktbank, der deutsche Ableger der VTB Bank Europa, hat auf seiner Website um das Vertrauen seiner Kunden geworben.

”Zum aktuellen Zeitpunkt können wir Ihnen bestätigen, dass Ihr Geld bei der VTB Direktbank so sicher ist, wie bei jeder anderen in Deutschland ansässigen Bank”, heißt es auf der Website. Die wirtschaftliche Situation der VTB Bank (Europe) SE sei stabil. Zudem betonte das Institut, Einlagen bei der VTB Direktbank seien neben der gesetzliche Einlagensicherung außerdem durch den Einlagensicherungsfonds des Bundes deutscher Banken (BdB) geschützt. Ein Sprecher des Bankenverbandes bestätigte dies FinanzBusiness. Die Bank selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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