Banken tun noch nicht genug, um Kunden auf neuen Swift-Standard vorzubereiten

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Software-Entwicklers Treasury Intelligence Solutions. Für die Umstellung auf den neuen Standard "ISO 20022" gelten Übergangsfristen bis 2025 - laut TIS sei gerade bei kleinen Banken fraglich, ob das ausreicht.
Logo von Swift | Foto: Swift
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Banken tun gegenwärtig noch zu wenig, um ihre Kunden auf den neuen Swift-Standard ISO 20022 vorzubereiten. Zu diesem Ergebnis kommt eine in der "Börsen-Zeitung" vorgestellte Studie des Walldorfer Software-Entwicklers Treasury Intelligence Solutions (TIS), der unter anderem mit der Deutschen Bank kooperiert.

"Offensichtlich haben die meisten Banken dies nicht als vorrangig für die Kommunikation mit ihren Unternehmenskunden identifiziert", heißt es laut Bericht in dem Studien-Dokument. Bislang seien die Institute mit ihren eigenen Projekten für den Übergang beschäftigt - was Unternehmen angehe, hätten die Belastungen durch die Pandemie das Thema in den Hintergrund gedrängt.

Für Banken hat die in Brüssel ansässige und 1973 gegründete Genossenschaft Swift (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) zur Monatsmitte eine vollständige ISO20022-Testumgebung für grenzüberschreitende Zahlungen lanciert. Mit diesem "In-flow Translation Service" könnten Finanzinstitute bei Umstellung auf ISO 20022 die Vorteile reichhaltiger Daten nutzen, auch wenn ihre Geschäftspartner den Standard noch nicht eingeführt hätten und vorzeitig die Migration vorbereiten, hieß es laut "Börsen-Zeitung".

Fristeinhaltung von kleinen Banken fraglich

Die im November kommenden Jahres beginnende Migration ist bis November 2025 befristet. Bis dahin müssten laut Plan alle Finanzinstitute in der Lage sein, Zahlungsnachrichten im neuen ISO-Format zu senden und zu empfangen.

Alle Banken müssten diesen Wechsel rasch und effizient annehmen, und dennoch "mühten kleinere Banken sich schon jetzt damit ab, diese Frist einzuhalten", beschreibt TIS. Unterdessen gingen einige Banken bereits dazu über, von Finanz- und Systemdienstleistern Daten nach den neuen Spezifikationen zu verlangen.

Des Weiteren prognostiziert die Studie, dass Finanzinstitute je nach ihrem individuellen Zeitplan aufhören würden, die althergebrachten Formate auf Seiten ihrer Unternehmenskunden zu unterstützen und zu akzeptieren. Nach Aussagen von Swift dürften Unternehmen das alte Format zwar noch bis Ende 2026 nutzen, im Markt gehe TIS zufolge jedoch die Sorge um, Swift könnte Unternehmen "künftig für die Umwandlung der Formate vom bisher dominierenden FIN- aufs künftige ISO-Format zur Kasse bitten", heißt es in der "Börsen-Zeitung".

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