Das Bundeskabinett hat den Ökonomen Joachim Nagel wie erwartet als künftigen Bundesbankchef nominiert. Das Kabinett habe Nagel von Januar an für acht Jahre zum Bundesbankpräsidenten bestellt, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. Nagel sei ein ausgewiesener Finanzmarktexperte, der das stabilitätsorientierte Erbe der Bundesbank fortsetzen werde.
Bankenverbände begrüßen Nagel-Nominierung zum Bundesbank-Chef
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte schon zu Wochenbeginn mitgeteilt, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und er schlügen den früheren Bundesbank-Vorstand für den Chefposten vor. Amtsinhaber Jens Weidmann räumt nach mehr als zehn Jahren an der Spitze der Notenbank seinen Posten vorzeitig. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier händigte ihm am Dienstag die Entlassungsurkunde aus.
Bundesbank rechnet mit verzögertem Aufschwung
Teuerung auf Rekordniveau
Er war mit seiner eher straffen geldpolitischen Haltung im EZB-Rat mehrmals angeeckt und mahnte jüngst, die Notenbank solle die Inflationsrisiken "nicht ignorieren und wachsam bleiben". Im November stieg die Teuerung in der Eurozone auf ein Rekordniveau von 4,9 Prozent. Damit ist sie weit über das Ziel der EZB von 2,0 Prozent hinausgeschossen und wird laut Prognosen der Notenbank auch nächstes Jahr deutlich darüber liegen.