Bundesbank rechnet mit verzögertem Aufschwung

Präsident Jens Weidmann dämpft die Wachstumserwartungen für das kommende Jahr, sieht die Inflationsrate hingegen weiter steigen.
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann | Foto: Deutsche Bundesbank
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann | Foto: Deutsche Bundesbank
Reuters

Das wiederaufgeflammte Pandemie-Geschehen bremst nach Einschätzung der Bundesbank die Wirtschaft. Die Konjunktur erleide im Winterhalbjahr einen Rückschlag, werde im Frühjahr 2022 aber wieder Fahrt aufnehmen, teilte die Bundesbank in ihrer halbjährlichen Vorhersage mit.

"Der Aufschwung verschiebt sich zeitlich etwas nach hinten", erklärte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann. Für 2021 erwartet die deutsche Notenbank nun einen kalenderbereinigten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um nur noch 2,5 Prozent statt wie zuvor von 3,7 Prozent.

Für 2022 wird ein Wachstum von 4,2 (Juni-Prognose: 5,2) Prozent und für 2023 von 3,2 (1,7) Prozent prognostiziert. Im Jahr 2024 werde das Plus bei 0,9 Prozent liegen.

Ab dem kommenden Frühjahr wird nach Einschätzung der Bundesbank der private Konsum erheblich zulegen. "Die Verbraucherinnen und Verbraucher werden eine Zeit lang mehr von ihrem verfügbaren Einkommen ausgeben als noch vor der Pandemie", erläuterte Weidmann. Zudem geht die Bundesbank davon aus, dass sich die Lieferengpässe bis Ende 2022 auflösen.

Lebenshaltung verteuert sich weiter

Bei der Inflationsrate erwartet die Notenbank jetzt deutlich höhere Werte als noch im Juni. Für das laufende Jahr geht sie von einer Teuerung von 3,2 Prozent aus statt wie bisher von 2,6 Prozent.

Für 2022 wird ein Anstieg der Lebenshaltungskosten von 3,6 (1,8) Prozent und für 2023 von 2,2 (1,7) Prozent erwartet. Im Jahr 2024 wird mit einem Wert von 2,2 Prozent gerechnet.

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