UBS verdient im dritten Quartal mehr als erwartet

Das Schweizer Institut kann sein Ergebnis in den ersten neun Monaten unerwartet deutlich steigern. Mit einem Quartalsgewinn von 2,3 Mrd. Dollar wurde der höchste Stand seit 2015 erzielt.
Ralph Hamers, CEO UBS | Foto: picture alliance/KEYSTONE | Walter Bieri
Ralph Hamers, CEO UBS | Foto: picture alliance/KEYSTONE | Walter Bieri
Reuters, dpa, Sybille Cornell

Die UBS hat im dritten Quartal 2021 überraschend gut abgeschnitten. Der Gewinn der Schweizer Großbank stieg um neun Prozent auf 2,3 Mrd. Dollar (2,0 Mrd. Euro), wie das Institut mitteilte. Es war gemäß Angaben der Bank das beste Quartalsergebnis seit 2015 und der höchste Gewinn in einem dritten Quartal seit 2007.

Das Ergebnis übertraf die Analystenerwartungen von 1,6 Mrd. Dollar damit deutlich. Die UBS profitierte weiterhin von Portfolio-Umschichtungen ihrer Kunden, Kursanstiegen an den Finanzmärkten und höheren Zinserträgen.

Bloomberg hatte mit Bezug auf Quellen darüber berichtet, dass es bei UBS interne Streitigkeiten über Gewinne zwischen dem Wealth Management und dem Investment Banking gebe. Ein Sprecher der UBS gab auf Nachfrage von FinanzBusiness hierzu keinen Kommentar. Er verwies darauf, dass das Wichtigste nicht die interne Verrechnung, sondern der Erfolg der Vermögensentwicklung auf Seiten der Kunden sei.

Kernkapitalrendite steigt auf 20,8 Prozent

Im dritten Quartal erreichte das Institut auf dem harten Kernkapital eine Rendite von 20,8 Prozent. Damit lag die Bank erneut über dem selbst gesteckten Ziel von zwölf bis 15 Prozent.

"Unsere Geschäftsdynamik und unser Fokus auf Wachstum, disziplinierte Umsetzung und Bereitstellung unseres gesamten Ökosystems an unsere Kunden führten in allen Unternehmensbereichen und Regionen zu einem weiteren starken Quartal", erklärte Group CEO Ralph Hamers.

Auch insgesamt entwickelte sich das Geschäft für die UBS zuletzt weiter positiv. Die Erträge der Bank stiegen im Vergleich zum dritten Quartal 2020 konzernweit um zwei Prozent auf gut 9,1 Mrd. Dollar - während Analysten mit einem Rückgang gerechnet hatten. In der Investmentbank legten die Erträge bereinigt um einen Sondereffekt aus dem Vorjahr um elf Prozent zu. Zudem konnte die UBS ihre Kosten leicht senken: Das Verhältnis von Kosten zu Erträgen verbesserte sich konzernweit auf 68,7 Prozent und lag damit unter der Zielmarke des Managements.

Rückstellungen für Corona werden aufgelöst

Mögliche Kreditausfälle im Zuge der Corona-Krise bereiten der UBS-Führung derweil immer weniger Sorgen. Die Bank löste zum 30. September weitere Rückstellungen für faule Kredite in Höhe von 14 Milo.Dollar auf, nachdem sie ein Jahr zuvor noch 89 Mio. dafür zur Seite gelegt hatte. Damit hat sie seit Jahresbeginn Risikovorsorge in Höhe von 121 Mio. Dollar aufgelöst.

Bankchef Hamers wertete die jüngsten Ergebnisse als Bestätigung der bisherigen Strategie. "Doch es gibt noch so viel mehr, was wir tun können und müssen." Bei einem Strategie-Update am 1. Februar 2022 will er erklären, "was dies für unsere Kunden und Aktionäre bedeutet".

Nachhaltigkeitsorientierte Anlagen und Impact Investments legten laut UBS im bisherigen Jahresverlauf um 63 Prozent zu und belaufen sich auf nunmehr 207 Mrd. Dollar.

Am 1. Februar 2022 will sich Hamers zur Strategie und zu den Finanzzielen äußern. Die UBS kündigte auch an, in den USA ein neues digitales Angebot für weniger vermögende Kunden lancieren zu wollen. "Es gibt noch so viel mehr, was wir tun können und müssen", sagte Hamers.

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