Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena wird eine milliardenschwere Klage los und räumt damit eine große Hürde für ihre Privatisierung aus dem Weg. Das teil-verstaatlichte Geldhaus aus der Toskana erzielte eine vorläufige Einigung mit seinem früheren Großaktionär, der lokalen Bankstiftung Fondazione Monte dei Paschi, wie beide Seiten am Mittwoch mitteilten.
Regierung in Rom drängt auf Merger mit UniCredit
Die Regierung will das Institut Insidern zufolge unbedingt beim heimischen Rivalen UniCredit unterbringen und geht deshalb auf Bedingungen der Bank ein.
Die vorläufige Vereinbarung sieht vor, dass das Institut der Stiftung als Teil der Einigung 150 Mio. Euro zahlt. Eine endgültige Vereinbarung zur Beilegung aller Rechtsstreitigkeiten beider Parteien soll dem Direktorium der Bank am 5. August vorgelegt werden.
Die Stiftung hatte Monte dei Paschi auf 3,8 Mrd. Euro Entschädigung verklagt. Sie hatte immer wieder Kapital nachgeschossen, nachdem sich die Bank 2008 mit einer Übernahme verhoben hatte.
Staat hält 64 Prozent an Monte dei Paschi
Neun Jahre musste die Regierung in Rom die älteste Bank der Welt mit einem milliardenschweren Rettungspaket vor dem Zusammenbruch bewahren. Der Staat hält derzeit einen Anteil von 64 Prozent.
Um die angestrebte Privatisierung des Instituts voranzutreiben, unterstützt die Regierung Insidern zufolge die Bemühungen zur Beilegung von Klagen. Rechtsrisiken von insgesamt rund 10 Mrd. Euro gehören zu den Knackpunkten der bisherigen Verhandlungen. Der Staat hat zudem zugesagt, im Falle einer Übernahme 1,5 Mrd. Euro zur Stärkung des Eigenkapitals zuzuschießen. Außerdem versprach die Regierung steuerliche Vergünstigungen für den Käufer.
Monte dei Paschi muss wieder in private Hände
Die Bank, deren Großaktionär seit der Rettung 2017 das römische Wirtschafts- und Finanzministerium ist, muss nach einer Übereinkunft mit der EU spätestens Ende 2021 wieder zurück auf den Markt, hieß es in einem Bericht des Handelsblatts im vergangenen Dezember.
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