N26 steht wohl vor neuer Finanzierungsrunde

Eingesammelt werden sollen mehrere Hundert Millionen Dollar. Gelingt dies, könnte die Berliner Neobank die Commerzbank bei der Bewertung überrunden.
Das Logo von N26. | Foto: picture alliance / NurPhoto | Alexander Pohl
Das Logo von N26. | Foto: picture alliance / NurPhoto | Alexander Pohl

Die Berliner Neobank N26 steht offenbar vor einer weiteren Finanzierungsrunde. Dies schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Derzeit befände sich N26 in Gesprächen mit Investoren. Eingesammelt werden sollen mehrere Hundert Millionen Dollar. Gelingt dies könnte die Bewertung des Fintechs auf 10 Mrd. Dollar steigen, heißt es in dem Bericht.

Bewertung noch in der Diskussion

Über den Wert von N26 werde aber noch diskutiert, im Raum stehe eine Bewertung zwischen 8 und 11 Mrd. Dollar. Wenn auch nur das unteren Ende dieser Spanne, nämlich 8,27 Mrd. Dollar erreicht, überflügelt das Fintech die Commerzbank. Der Börsenwert der zweitgrößten Geschäftsbank Deutschlands beläuft sich derzeit auf rund 7 Mrd. Euro.

Auch das Handelsblatt berichtet über die geplante Finanzierungsrunde der Neobank. Es zitiert Peter Barkow, den Geschäftsführer von Barkow Consulting, mit den Worten: "Gerade größere Fintechs prüfen derzeit, was im Finanzierungsmarkt möglich ist, und nutzen das Zeitfenster."

Skepsis bei Bewertung

Die enorme Bewertung von Revolut und die mögliche Bewertung von N26 rufen aber auch Skepsis hervor. Volker Brühl, Geschäftsführer des Center for Financial Studies der Frankfurter Goethe-Universität, hält sie laut Handelsblatt für "schwindelerregend hoch". "Mit üblichen Bewertungsmethoden lassen sie sich nicht nachvollziehen, es ist vielmehr viel Fantasie dafür nötig."

Start-up-Finanzierung steigt auf Rekordwert 

Die britische Neobank sammelte unlängst bei einer Finanzierungsrunde der Serie E 800 Mio. Dollar (rund 677 Mio. Euro) ein. Die Unternehmensbewertung liegt damit bei 33 Mrd. Dollar.

Revolut sammelt 800 Millionen US-Dollar ein 

Fintechs kommen Brühl zufolge inzwischen generell oft auf hohe Bewertungen. "Bei Neobanken sehe ich es aber besonders kritisch, weil sie im Wettbewerb mit den Onlineangeboten der klassischen Banken stehen - und der Wettbewerb ist sehr intensiv", zitiert ihn das Handelsblatt.

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