Das Volumen der Finanzierungsrunden für Jungunternehmen hat sich im Vergleich zum Vorjahr laut einer EY-Analyse mehr als verdreifacht. Die explodierenden Zahlen kommen auch dank Mega-Deals wie dem von Trade Republic zustande.
Start-ups haben im ersten Halbjahr 2021 so viel Geld eingesammelt wie nie zuvor. 2021 wurde sogar der bisherige Höchswert geknackt, der auf das erstes Halbjahr in 2019 datiert - aktuell liegt das Gesamtvolumen bei 7,58 Mrd. Euro und damit 169 Prozent höher als damals. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2020 lag der Gesamtwert bei rund 2,25 Mrd. Euro.
Das ist das Ergebnis einer Auswertung der Wirtschaftsprüfergesellschaft Ernst & Young (EY). Deutschlandweit steigt demnach auch die Zahl der Finanzierungsrunden gegenüber der Vorjahresperiode um rund 62 Prozent an (588 Deals).
Software und Fintechs boomen
Besonders viel Geld fließt wie schon im Vorjahr in Start-ups, die zum Bereich Software & Analytics zählen: Die Zahle der Finanzierunsgrunden stieg von 112 auf 206; das Investitionsvolumen hat sich sogar von 501 Mio Euro auf 1,8 Mrd. Euro mehr als verdreifacht.
Allerdings haben Fintechs, zu denen EY auch die Insurtechs zählt, den größten Sprung gemacht. Hier stieg die Finanzierungssumme von 313 Mio. auf 2 Mrd Euro, wobei allerdings insgesamt rund 1,4 Mrd. allein auf die drei größten Deals in dem Segment fielen: Die Finanzierungsrunden bei den beiden Neobrokern Trade Republic (747 Mio. Euro) und Scalable Capital (150 Mio. Euro) sowie dem Insurtech Wefox (539 Mio. Euro).
Die Zahl der Finanzierungsrunden stieg im Fintech-Segment von 26 auf 62, wobei der Subsektor Trading dank des Top-Deals Trade Republic mit 816 Mio. Euro das meiste Investitionskapital auf sich zieht, Insurance und Banking auf den Rängen zwei und drei wurden im ersten Halbjahr 2021 mit Investitionskapital in Höhe von 644 bzw. 232 Mio. Euro versorgt.
Doch Mega-Fundings wie bei Trade Republic können nicht darüber hinweg täuschen, dass die meisten Deals der Start-ups eher klein sind: In 71 Prozent der Deals, bei denen Angaben zum Finanzierungsvolumen gemacht wurden, sammeln sie höchstens 5 Mio. Euro ein. "Die meisten Finanzierungsrunden sind klein - damit kann man zumeist keine großen Sprünge machen. Die Mehrzahl der deutschen Start-ups muss also weiterhin mit relativ wenig Geld auskommen", sagt Thomas Prüver, Partner bei EY in einer Mitteilung.
Mehr Liquidität im Markt
Anderseits hätten im ersten Halbjahr so viele Start-ups frisches Geld erhalten wie nie zuvor. "Vor allem aber fließen inzwischen Summen in einzelne Jungunternehmen, die vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wären", sagt Prüver zu den Top-Deals des ersten Halbjahrs.
So kletterte die Zahl der Transaktionen mit einem Volumen von mehr als 100 Mio. Euro im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 von zwei auf 15, die Zahl der mittelgroßen Finanzierungsrunden zwischen 50 und 100 Mio. Euro verdoppelte sich auf 16.
"Der Finanzierungsboom hat mehrere Gründe", sagt Prüver. "Zum einen ist sehr viel Liquidität im Markt, die im aktuellen Niedrigzinsumfeld nach attraktiven Anlagemöglichkeiten sucht." Aber der Markt sehe auch neue Perspektiven für innovative Technologieunternehmen. "Die Digitalisierung hat im Pandemiejahr einen riesigen Schritt nach vorn gemacht hat. Der Knoten ist geplatzt, und neue, disruptive Geschäftsmodelle werden jetzt mit ganz anderen Augen gesehen als vor der Pandemie", so der EY-Partner.
Berlin und Bayern haben die Nase vorn
Besonders viele Start-ups wurden in Berlin (241) und in Bayern (118) finanziert. Gerade für Fintechs ist Berlin der Standort schlechthin: Hier bekamen sie im ersten Halbjahr 2021 rund 2 Mrd. Euro von Geldgebern. Das gesamte Investitionsvolumen hat sich in Berlin sogar mehr als verdreifacht: von 1,2 im ersten Halbjahr 2020 auf 4,1 Mrd. Euro. Ähnlich sieht es in Bayern aus: Hier stieg das Gesamtvolumen von 773 Mio. auf 2,5 Mrd. Euro.
Für ihre Analyse hat EY die Pressemitteilungen der Startups oder Investoren sowie die Presseberichterstattung und die Plattform Crunchbase ausgewertet. Berücksichtigt wurden Unternehmen, deren Gründung höchstens zehn Jahre zurückliegt.
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