Otto Group profitiert von Corona-Pandemie - Erträge in der Finanzsparte gehen zurück

Der Hamburger Handels- und Dienstleistungskonzern Otto hat vom Boom des Onlinehandels in der Corona-Pandemie profitiert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 (28. Februar) kletterte der Umsatz der Gruppe auf vergleichbarer Basis um 17,2 Prozent auf rund 15,6 Mrd. Euro. "Es hat sich gezeigt, dass kundenrelevante Technologie, große Angebotsvielfalt und persönliche Services essenzielle Assets im Wettbewerb sind", sagte Alexander Birken, Vorstandsvorsitzender der Gruppe, in der Mitteilung.
Finanzssparte mit rückläufigem Umsatz
Bei der Finanzdienstleistungssparte EOS ging der Umsatz indes auf vergleichbarer Basis um 4,7 Prozent auf 778 Mio. Euro zurück. Das Segment Finanzdienstleistungen besteht bei der Otto Group im Wesentlichen aus der international tätigen EOS Gruppe, die auf Forderungskäufe spezialisiert ist. Schwerpunkt ist der Ankauf von unbesicherten und besicherten Forderungsportfolios. Die Sparte beschäftigt knapp 7.500 Mitarbeiter in über 60 Tochterunternehmen.
Auch die Hanseatic Bank, an der Otto ein Viertel der Anteile hält, und der Hanseatic Versicherungsdienst sind Teil der Sparte.
Hanseatic Bank steigert Erträge
Die Hanseatic Bank hatte ihre Zahlen für das Geschäftsjahr 2020 bereits Ende April vorgelegt. Den Jahresüberschuss gab das Institut mit 59 Mio. Euro an, ein Plus von 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das gesamte Kreditneugeschäft der Bank stieg gegenüber dem Vorjahr um 18,7 Prozent auf 3,088 Mrd. Euro an. Die Aufwand-Ertrags-Quote sank von 35,3 Prozent auf 32,9 Prozent.
Hanseatic Bank schließt 2020 mit einem Rekordergebnis ab
Reine E-Commerce Umsätze klettern um über ein Viertel
Die reinen E-Commerce-Umsätze legten um 25,6 Prozent (auf vergleichbarer Basis) auf rund 9,9 Mrd. Euro zu, wie die Otto Group am Mittwoch in Hamburg berichtete. Der Jahresüberschuss sprang - stark begünstigt durch Anteilsverkäufe - auf 971 (Vorjahr: 214) Mio. Euro.
Otto hatte unter anderem 25 Prozent der Anteile der Transport- und Logistiktochter Hermes Germany und 75 Prozent der Anteile an der Hermes Parcelnet in Großbritannien an den Finanzinvestor Advent International abgegeben. Den Ergebnisbeitrag der Veräußerungen bezifferte Otto-Finanzchefin Petra Scharner-Wolff mit rund 600 Mio. Euro.