Auch die DZ Bank geht wohl in die Cloud

Die DZ Bank wird in den kommenden Jahren vor Erneuerungen ihrer IT grundsätzlich die mögliche Auslagerung in die Cloud prüfen. Dies erklärte Christian Brauckmann, im Vorstand des Instituts unter anderem zuständig für IT und Organisation, im Interview mit der Börsen-Zeitung.
Eine Bestandsaufnahme habe ergeben, dass im genossenschaftlichen Spitzeninstitut grundsätzlich zwei Drittel aller Anwendungen cloudfähig seien. Die Bank spiele bereits "seit längerem" mit dem Gedanken an solche Auslagerungen, verspüre allerdings weder Eile noch habe sie grundsätzlich eine Präferenz für oder gegen die Cloud, sagte Brauckmann.
"Wir wollen keine Cloud-first- oder Cloud-only-, sondern eine differenzierte Cloud-Strategie verfolgen, denn wir glauben nicht, dass wir besser dastehen, wenn wir die IT vollständig in die Cloud portieren", betonte Brauckmann.
Keine Eile geboten
Überstürzen wolle die Bank jedoch nichts: Die Entscheidung über etwaige Auslagerungen soll erst fallen, wenn IT-Komponenten sich dem Ende ihres Lebenszyklus näherten und daher ohnehin ein Austausch anstehe. Vor diesem Hintergrund dürfte diese Überprüfung bis zum Jahr 2026 oder 2027 dauern, stellt Brauckmann in Aussicht.
Dabei wäre auch die Vereinbarung mit einem Cloud-Dienstleister über eine gemeinsame Produktentwicklung - also über eine Nutzung von Rechnerkapazitäten und Analysediensten hinaus. Jedoch stellt der Vorstand gleichzeitig klar: "Wir würden nie mit nur einem Cloud-Anbieter gehen."
Immer mehr Banken prüfen die Auslagerung in die Cloud - inzwischen befürwortet auch die Aufsicht diesen Schritt. So hatte vor wenigen Monaten die Deutsche Bank eine exklusive strategische Partnerschaft und gemeinsame Produktentwicklung mit Google vereinbart, in deren Zuge sich der Konzern für mehrere Jahre an den US-Technologiekonzern bindet.
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Auch die Commerzbank hatte zuletzt angekündigt, ihre strategische Partnerschaft mit Microsoft zu vertiefen.
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