Frauenanteil in Bankvorständen verharrt 2020 auf niedrigem Niveau

Auch die Frauenanteile in Vorständen und Aufsichtsräten in anderen Sektoren zeigen im abgelaufenen Jahr wenig Veränderungen, belegt eine DIW-Studie.
Katharina Wrohlich, DIW | Foto: DIW Berlin
Katharina Wrohlich, DIW | Foto: DIW Berlin

In den Vorständen der 100 größten deutschen Banken ist der Frauenanteil im vergangenen Jahr
weniger stark gestiegen als in den meisten anderen Unternehmensgruppen. Im Herbst 2020 betrug der Frauenanteil hier rund elf Prozent – ein Zuwachs um weniger als einen Prozentpunkt.

Bei den 100 größten Banken saßen zehn statt fünf Frauen auf dem Chefsessel, während ihr Anteil in den Aufsichtsräten laut DIW von knapp 23  Prozent auf knapp 24  Prozent zulegte. Von 2018 auf 2019 war Letzterer sogar rückläufig gewesen. Das belegt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

"Im Gegensatz zu einigen Aufsichtsräten sitzen bei den meisten Vorstandsrunden nach wie vor ganz überwiegend Männer am Tisch", sagt Katharina Wrohlich, Leiterin der Forschungsgruppe Gender Economics in der Abteilung Staat am DIW Berlin.

Etwas mehr Frauen in Aufsichtsräten des Finanzsektors

In den Aufsichtsräten des Finanzsektors war im vergangenen Jahr – nachdem die Frauenanteile in diesem Gremium von 2018 auf 2019 sogar minimal rückläufig waren – wieder eine (wenn auch moderate) Steigerung zu beobachten. In den 100 größten Banken nahm der Frauenanteil in den Aufsichtsräten von knapp 23 auf knapp 24 Prozent zu, in den 60 größten Versicherungen kletterte er um etwa zwei Prozentpunkte auf gut 24 Prozent.

Einen Anstieg gab es in beiden Unternehmensgruppen auch beim Frauenanteil unter den Aufsichtsratsvorsitzenden: bei den 100 größten Banken von vier auf gut sieben Prozent (sieben Frauen im Vergleich. Die Zahlen für das Jahr 2020 wurden vom 1. Oktober bis 30. November 2020 recherchiert.

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