Aussichten im Markt für Venture Capital sind so trüb wie nie zuvor, zeigt Umfrage

So frostig war das Investitionsklima im Venture Capital-Umfeld noch nie, seitdem die Umfrage existiert - dabei gibt es das German Venture Capital Barometer bereits seit 2003.
Bereitgestellt wird es von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK), und die kommen für das erste Quartal zu dem Schluss: Die ungewissen Auswirkungen der Corona-Pandemie hätten den deutschen Markt verunsichert, "das Geschäftsklima ist auf ein Allzeittief abgestürzt."
Das Investitionsklima in Zahlen
Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments hat demnach in den ersten drei Monaten des Jahres um 72,3 Zähler auf -61,3 Saldenpunkte nachgeben.

Nahezu alle Klimaindikatoren, die bei der Umfrage erhoben werden, rutschten in den roten Bereich, etwa die Stimmung mit Blick auf Fundraising, auf Exit-Möglichkeiten oder Neuinvestitionen. Einzig die Beurteilung der Einstiegsbewertungen habe sich wie erwartet verbessert, heißt es.
Start-ups suchen einen Ausweg
"Die Corona-Krise in Deutschland hat der sehr guten Stimmung auf dem Venture Capital-Markt ein jähes Ende bereitet", sagt Friederike Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW - ohne aber überrascht zu sein.
"Die Erfahrung zeigt, dass sich Venture Capital-Investoren in Krisen auf die Portfoliopflege konzentrieren und sich vorerst mit Neuinvestitionen zurückhalten", erklärt sie, und hofft dennoch darauf, dass es insbesondere für die Gründer einen Ausweg gibt. "Es ist gerade jetzt wichtig, die sehr guten Start-ups nicht im Regen stehen zu lassen."
Die Daten für das German Venture Capital Barometer werden unter den rund 200 Mitgliedern des BVK sowie weiteren deutschen Beteiligungsgesellschaften vierteljährlich erhoben.