Staat büßt wegen Corona voraussichtlich 100 Milliarden Euro Steuern ein

Nach Informationen des Handelsblatts wird der deutsche Bund wegen der Corona-Krise auf mehr Steuereinnahmen verzichten müssen, als zunächst erwartet.
Hauptsitz des Bundesministeriums der Finanzen: Detlev-Rohwedder-Haus | Foto: BMF/Hendel
Hauptsitz des Bundesministeriums der Finanzen: Detlev-Rohwedder-Haus | Foto: BMF/Hendel
DPA

Bund, Länder und Gemeinden müssen sich wegen der Corona-Krise auf dramatische Einbußen bei den Steuereinnahmen einstellen. Nach einem Bericht des "Handelsblatts" (Freitag) dürfte der Staat allein in diesem Jahr rund 100 Mrd. Euro weniger Steuern einnehmen als noch bei der Schätzung im vergangenen Herbst prognostiziert. Das will das Blatt aus Kreisen der Schätzer erfahren haben.

Der Arbeitskreis der Steuerschätzer legt am kommenden Donnerstag seine neue Prognose vor. Das Bundesfinanzministerium war demnach zuletzt von Mindereinnahmen in Höhe von rund 82 Mrd. Euro ausgegangen, davon etwa 33 Mrd. Euro beim Bund.

Konjunktureinbruch drückt Einnahmen

Hintergrund ist der erwartete schwere Konjunktureinbruch in Deutschland. Die Bundesregierung rechnet in ihrer Frühjahrsprojektion, dass das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 6,3 Prozent sinkt. Dies wäre ein stärkerer Wirtschaftseinbruch als in der weltweiten Finanzkrise vor mehr als zehn Jahren.

Laut "Handelsblatt" sieht es 2021 etwas besser aus, aber auch hier droht ein massives Minus: Steuerschätzer rechnen demnach für 2021 mit 40 bis 50 Milliarden Euro Mindereinnahmen für Bund, Länder und Gemeinden. Rund 20 Milliarden Euro könnten davon auf den Bund entfallen. Die Prognosen seien in der Krise jedoch mit großen Unwägbarkeiten verbunden, hieß es.

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