Auch Hessens Sparkassen können sich Ausstieg aus NordLB vorstellen

Dabei seien verschiedene Szenarien vorstellbar, sagte der Präsident des Sparkassenverbands Hessen-Thüringen, Stefan Reuß, in einem Interview.
Stefan Reuß, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen. | Foto: Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen (SGVHT)
Stefan Reuß, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen. | Foto: Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen (SGVHT)

Stefan Reuß hat weiteres Öl ins Feuer um einen möglichen Ausstieg der Sparkassen aus der NordLB gegossen. ”Wir könnten uns durchaus vorstellen, unsere über die Fides-Gesellschaften gehaltenen NordLB-Anteile abzugeben, sollte Niedersachsen ein entsprechendes Angebot vorlegen”, erklärte der Präsident des Sparkassenverbands Hessen-Thüringen im Interview mit Bloomberg

Es seien verschiedene Ansätze, etwa ein Anteilstausch, denkbar, so Reuß. Interessant finde er die Idee, eine Herauslösung der Braunschweigischen Landessparkasse (BLSK) aus der NordLB zu prüfen. Die deutschen Sparkassen könnten ”die BLSK übernehmen und im Gegenzug ihre NordLB-Anteile an Niedersachsen abgeben”, zitiert die Agentur den Sparkassenpräsidenten. 

Nach einer solchen Transaktion würden die Fides-Gesellschaften des Sparkassen-Sektors dann nicht mehr an der NordLB beteiligt sein, sondern stattdessen rund 88 Prozent an der neuen BLSK halten.

Die NordLB will eine neue Banksteuerungs-IT einführen. Dies ist den Sparkassen zu teuer. Reuß verwies auf die Helaba, die gerade eine neue Banksteuerung einführe. ”Daher können wir ganz gut die benötigten Größenordnungen beurteilen.”

Ostdeutsche wollen auch nicht mehr

Zuvor hatte bereits der Präsident der Ost-Sparkassen, Ludger Weskamp, im Bloomberg-Interview erklärt, er könne sich eine Abgabe der NordLB-Anteile vorstellen. 

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hatte auf dem Sparkassentag vor wenigen Wochen eine kleine Bombe platzen lassen, als er sagte, er wünsche sich zwar eine Einigung der Träger. Sollte dies nicht möglich sein, dann gebe ”es auch die Möglichkeit, eine solche Partnerschaft freundschaftlich und einvernehmlich zu beenden”. 

Niedersachsen hält 58 Prozent der Anteile an der NordLB, der bundesweite Sparkassen-Sektor über die so genannten Fides-Gesellschaften 24 Prozent.

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