Tarifverhandlungen für öffentliche Banken gehen in die sechste Runde

Verdi fortet die Arbeitgeber auf, sich zu bewegen. Forderungen und Angebot liegen immer noch weit auseinander.
Jan Duscheck, Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi. | Foto: Deutsche Bank
Jan Duscheck, Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi. | Foto: Deutsche Bank
reuters

Verdi hat die Arbeitgeber in den festgefahrenen Tarifverhandlungen für die rund 60.000 Beschäftigten der öffentlichen Banken dazu aufgefordert, sich zu bewegen. Die Gespräche der Gewerkschaft mit dem Bundesverband öffentlicher Banken (VÖB) gehen am Donnerstag weiter.

”Wir erwarten, dass es jetzt nach neun Monaten in der sechsten Verhandlungsrunden endlich eine Bereitschaft gibt, sich auf faire Verhandlungen einzulassen”, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck. In den vergangenen Tagen hatte die Gewerkschaft mit Streiks im Saarland und in Hamburg den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Die Tarifverhandlungen begannen bereits im Sommer 2021.

VÖB hatte Gehaltsplus von drei Prozent angeboten

Der VÖB, zu dem unter anderem die Landesbanken, Landesbausparkassen sowie die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka gehören, hatte zuletzt unter anderem eine Gehaltserhöhung um drei Prozent angeboten, eine Corona-Sonderzahlung von 750 Euro bei Tarifabschluss sowie zwei Sonderurlaubstage 2023.

Laut dem Verhandlungsführer der öffentlichen Banken, Gunar Feth, haben sich die Arbeitgeber damit beim Thema Gehalt und den monetären Forderungen maximal auf die Gewerkschaften zubewegt. ”Als Arbeitgeber haben wir unsere Einigungsbereitschaft mehr als deutlich gemacht”, erklärte Feth zu Wochenbeginn.

Blick auf hohe Inflationsrate

Verdi lehnt das Angebot allerdings auch mit Blick auf die deutlich gestiegene Inflationsrate als zu niedrig ab. Die Gewerkschaft war mit einer Forderung von 4,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und einer Sozialkomponente von 150 Euro in die Tarif-Verhandlungen gegangen. Darüber hinaus will Verdi tariflich festgelegte Regelungen zum Home-Office.

Im Tarifkonflikt bei der Postbank hatte es kürzlich bereits einen Abschluss gegeben. Der Mutterkonzern Deutsche Bank und Verdi einigten sich darauf, dass die Gehälter der Postbank-Beschäftigten in zwei Stufen um insgesamt 5,2 Prozent steigen.Dazu kommen zwei Einmalzahlungen von jeweils 750 Euro. Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 25 Monaten bis Ende Januar 2024.

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