Von dem großen Wetten auf weiter fallende Pbb-Aktien
Das Engagement der Deutschen Pfandbriefbank (Pbb) am kriselnden US-Büroimmobilienmarkt lockt Leerverkäufer an. Leerverkaufspositionen, also Wetten auf fallende Aktien, machten nach offiziellen Meldungen im Bundesanzeiger mindestens 7,57 Prozent der handelbaren Titel des Immobilienfinanzierers aus.
Nur Leerverkäufe ab 0,5 Prozent des Grundkapitals
Tatsächlich könnte der Anteil der Short-Positionen, bei denen sich Investoren in der Regel Aktien leihen, um sie zu verkaufen, noch höher liegen. Denn nur Leerverkäufe mit einem Volumen von mindestens 0,5 Prozent des Grundkapitals müssen gemeldet werden. Die Pbb-Aktien lagen am Montag mit 4,49 Euro nur wenig über dem Allzeittief vom vergangenen Freitag.
Nach einem ”Handelsblatt”-Bericht laufen derzeit gegen kein anderes Unternehmen aus einem der großen Dax-Börsenindizes so viele Wetten wie gegen das Unternehmen aus Garching bei München.
Hannah Thielcke von der Weber Bank macht sich indes jedoch keine großen Sorgen. Sie geht zwar davon aus, dass Banken nun hohe Abschreibungen tätigen und Kreditausfälle hinnehmen müssen. ”Sowohl in den USA als auch in der Eurozone sollten insbesondere die großen und kapitalstarken Banken diese Probleme allerdings gut meistern können”, meint sie. Trotzdem betrachte die Bank den Markt weiterhin mit Argusaugen, um Anzeichen für systemische Risiken frühzeitig zu erkennen.
Kritik an Pbb-Vorstandschef Andreas Arndt
Bereits im Herbst hatte der aktivistische Investor Petrus Advisors der Bank in einem Schreiben vorgeworfen, Trends und Risiken nicht richtig einzuschätzen.”Andreas Arndt [hat] selbst im November 2022 den US-Büromarkt noch als Hauptwachstumsmarkt für die Pbb gepriesen”, hieß es dort. Problem: Damals hätte bereits ein Abwertungszyklus eingesetzt, der - vor allem vom US-Markt kommend - inzwischen ein erschreckendes Ausmaß erreicht habe.
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