Pbb-Großaktionär nimmt US-Immobilienmarkt stärker in den Fokus

Den Anteil an der Hypothekenbank hat die Essener RAG-Stiftung bereits zurückgefahren. Das Institut musste die Gewinnprognose deutlich nach unten korrigieren.
Ein Großaktionär der Pbb hat seinen Anteil an der Hypothekenbank reduziert. | Foto: picture alliance / dpa | Frank Leonhardt
Ein Großaktionär der Pbb hat seinen Anteil an der Hypothekenbank reduziert. | Foto: picture alliance / dpa | Frank Leonhardt
Reuters

Der Großaktionär der in den USA engagierten Deutschen Pfandbriefbank (Pbb), die Essener RAG-Stiftung, behält die Entwicklung auf dem US-Immobilienmarkt im Auge. ”Die Entwicklungen (...) beobachten wir sehr genau”, erklärte die Stiftung. Sie habe ihren Anteil an der Pbb jüngst abgeschmolzen, fügte sie hinzu. Dieser sei von 4,5 Prozent auf weniger als drei Prozent der Aktien gesunken. Die Schwelle von drei Prozent sei am Donnerstag unterschritten worden. Zu Details wollte sich die Stiftung nicht äußern. 

Aktienkurs deutlich gedrückt

Sorgen um das US-Engagement des Immobilienfinanzierers hatten den Aktienkurs der Pbb gedrückt. Vergangenen Donnerstag hatten sie ein Jahrestief von 4,45 Euro erreicht. Die Immobilienkrise hatte im vergangenen Jahr deutliche Spuren in den Bilanzen der Bank hinterlassen. Diese hat neben Deutschland auch die USA erfasst. Ein Geschäftsschwerpunkt der auf die Finanzierung von Investitionen in Gewerbeimmobilien spezialisierten Pbb sind die USA. Die Pbb arbeite profitabel und sei mehr als ausreichend mit Liquidität ausgestattet, hatte das Geldhaus betont. 

Wir verfügen über genügend Liquidität, sagt die Pfandbriefbank

Die Essener RAG-Stiftung soll mit ihrem Vermögen die Folgekosten des Steinkohlebergbaus abfedern helfen. Sie ist unter anderem Großaktionär beim Spezialchemiekonzern Evonik. Zuletzt hatte die Stiftung ihre Investitionen in den Signa-Konzern des Tiroler Investors Rene Benko komplett abschreiben müssen. Kerngesellschaften der Signa waren in die Insolvenz geschlittert. 

Vor allem die USA sind von der Krise erfasst

Rasant gestiegene Zinsen und damit höhere Refinanzierungskosten, explodierende Baukosten, die hohe Inflation und ein Ausbleiben von großen Transaktionen machen der Immobilienwirtschaft zu schaffen. Zahlreiche Immobilienentwickler sind im vergangenen Jahr in der Bundesrepublik bereits in Schieflage geraten. 

Vor allem auch die USA hat die Krise erfasst. Dort hatte zuletzt etwa die New York Community Bancorp auch wegen notleidender Immobilienkredite Verluste geschrieben und die Dividende zusammenstreichen müssen. Die Aktien von NYCB sind seit Ende Januar um fast 60 Prozent in den Keller gerutscht.

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