Nach der Aareal Bank knöpft sich Petrus Advisers jetzt die Deutsche Pfandbriefbank vor

In einem Brief an die Verantwortlichen der Deutschen Pfandbriefbank (pbb) wirft der Investor dem Münchner Institut ”signifikante strategische Schwächen” vor. Dieses weist die Vorwürfe zurück. 
pbb-Vorstandschef Andreas Arndt | Foto: Deutsche Pfandbriefbank
pbb-Vorstandschef Andreas Arndt | Foto: Deutsche Pfandbriefbank
reuters

Der aktivistische Hedgefonds Petrus Advisers knöpft sich nach dem Verkauf der Aareal Bank den nächsten deutschen Immobilienfinanzierer vor. In einem Brief an den Vorstands- und den Aufsichtsratschef der Deutschen Pfandbriefbank (pbb) wirft der Investor dem Münchner Institut ”signifikante strategische Schwächen” vor. 

Petrus hält nach eigenen Angaben knapp drei Prozent an der pbb. Die Bank, die aus der in der Finanzkrise gestrauchelten Hypo Real Estate (HRE) hervorgegangen war, horte zu viel Eigenkapital, zu hohe Kosten und habe ihre auf zehn bis elf Prozent veranschlagten Kapitalkosten seit dem Börsengang im Jahr 2015 nie verdient. Gleichzeitig wolle sie ihr Kreditbuch ausweiten, ohne höhere Margen zu erzielen. Aus Sicht der Aktionäre sei das sinnlos.

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”Sie zerstören damit absichtlich jedes Jahr Wert, indem sie weiteres Kapital unter den Kapitalkosten einsetzen”, heißt es in dem Brief der beiden Petrus-Gründer, der ehemaligen Goldman-Sachs-Investmentbanker Klaus Umek und Till Hufnagel, an Vorstandschef Andreas Arndt und Aufsichtsratschef Günther Bräunig. 

”Es ist Zeit, die Scheuklappen abzulegen und endlich sinnhaft zu arbeiten, sonst wird die Deutsche Pfandbriefbank nicht nachhaltig als eigenständiges Institut überleben können.” Wenn sich nichts ändere, würden ein Verkauf oder sogar eine Abwicklung mehr Wert schaffen. Petrus sei mit diesen Forderungen bei der Bank bisher auf taube Ohren gestoßen.

Die pbb wies die Vorwürfe zurück. Die Bank verwies auf eine ”starke operative Performance und eine starke Bilanz. Dies gilt auch für die marktbedingt herausfordernden letzten Jahre.” Man arbeite bereits an einer Effizienzsteigerung und daran, die Erträge außerhalb der Bilanz zu erhöhen. Kurz vor Weihnachten hatte sie dazu angekündigt, ins Geschäft mit Immobilienfonds einzusteigen und damit ihre Schlagkraft bei der Finanzierung von Projekten zu vergrößern.

Die pbb-Aktie legte nach dem Bekanntwerden des Briefes um bis zu zwei Prozent auf 8,53 Euro zu

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