Deutsch-estnisches Fintech Grünfin gibt Marktstart in Deutschland bekannt

Grünfin bietet die thematischen Anlageschwerpunkte Klimaschutz, Gesundheit und Gleichberechtigung. Dazu will es unter anderem Informationen über CO2-Emissionen der Portfoliounternehmen liefern. Die Umsatzquellen des Fintechs sind vielfältig.
Die Grünfin-Gründerinnen (v.l.): Karin Nemec, CEO, und Triin Hertmann, COO. | Foto: Grünfin
Die Grünfin-Gründerinnen (v.l.): Karin Nemec, CEO, und Triin Hertmann, COO. | Foto: Grünfin

Das deutsch-estnische Fintech Grünfin startet offiziell in Deutschland. Auf der gleichnamigen Plattform können private Anlegerinnen und Anleger ab sofort in Wertpapierportfolios investieren. Grünfin bietet drei thematische Anlageschwerpunkte: Klimaschutz, Gesundheit und Gleichberechtigung.

Die Auswahl der ETFs für jedes Portfolio übernimmt das Analystenteam von Grünfin "nach einem umfangreichen Kriterienkatalog", heißt es in der Mitteilung. Diese Eingrenzung stelle sicher, dass jeder Indexfonds nicht nur den gängigen ESG-Standards entspreche, sondern "die im Portfolio enthaltenen Unternehmen tatsächlich eine positive Wirkung auf ihr jeweiliges Geschäftsfeld entfalten".

Transparenz zu CO2-Emissionen

Grünfin mache diesen Beitrag für Anleger so konkret wie möglich sichtbar, indem Hintergrundinformationen etwa zu den CO2-Emissionen der Portfoliounternehmen mit individuellen Konsumentscheidungen in Relation gesetzt würden.

Mitgründerin und CEO Karin Nemec erklärt die Idee hinter Grünfin laut Mitteilung so: "Gerade Privatanleger unterschätzen, welch große Hebelwirkung ihre Geldanlage auf ihren CO2-Fußabdruck und andere Bereiche wie Gleichberechtigung und bessere Lebensbedingungen hat. Der Faktor liegt je nach Berechnung beim über Zwanzigfachen einer individuellen Verhaltensänderung. Wer die Welt wirklich besser machen möchte, kommt deshalb nicht umhin, auch sein Geld entsprechend einzusetzen. Genau das unterstützt Grünfin."

Monatliche Pauschale und Erfolgsprämie als Umsatzquellen

Bis zu einer Anlagesumme von 1.000 Euro sei der Service bei Grünfin kostenlos. Darüber hinaus wird eine monatliche Pauschale von 3,90 Euro fällig. Mit dieser Flatrate sind alle Transaktionen, sowie bei Bedarf das Rebalancing des persönlichen Portfolios abgedeckt, schreibt das Unternehmen.

Für langfristige Überperformance des Portfolios erhebt Grünfin zudem eine Erfolgsprämie in Höhe von 15 Prozent der Erträge, die das geschätzte Ertragsziel überschreiten.

"Für Privatanleger, die sich vielleicht eine Viertelstunde im Monat mit der Geldanlage beschäftigen, ist es schier unmöglich, aus der Fülle an verfügbaren ETFs diejenigen herauszufiltern, die wirklich ihren Werten und Prioritäten entsprechen", sagt Grünfin-Mitgründerin und COO Triin Hertmann. "Das übernehmen wir mit einer Kombination aus Datenanalyse und moderner Technologie."

Bereits zehn Mitarbeiter

Grünfin ist ein deutsch-estnisches Unternehmen, das 2020 in Tallinn gegründet wurde. Seit 2021 ist Grünfin nach MiFID II als Anlagemanagement-Unternehmen zertifiziert. Beide Gründerinnen eine die Mission, nachhaltige und wertebasierte Geldanlage allen Privatanleger in Europa zugänglich zu machen. Nemec war zuvor als Director Corporate Products bei der Swedbank tätig. Hertmann ist ehemalige Finance-Managerin bei Skype und Transferwise.

Aktuell beschäftigt Grünfin zehn Mitarbeiter und verzeichnet ein Anlagevolumen von 7 Mio. Euro. Deutschland ist nach Estland der erste große europäische Markt, auf dem das Fintech seine Investitionsplattform startet.

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