Bundesbank nimmt Gewerbeimmobilienmarkt stärker in den Fokus
Die Bundesbank hat laut ihrem Präsidenten Joachim Nagel die Krise auf dem Markt für Gewerbeimmobilien genau auf dem Radar. Bei der Entwicklung einzelner Märkte, wie den Gewerbeimmobilien, dürfe das Thema Finanzstabilität nicht aus dem Blick verloren werden, sagte Nagel auf dem G20-Treffen in Sao Paulo in Brasilien. ”Das ist sicherlich auch ein Thema, was wir uns in den nächsten Monaten aufmerksam weiter anschauen müssen.” In den USA ist der Markt für Gewerbeimmobilien erheblich unter Druck geraten, die Preise fielen deutlich in den Keller. Aber auch in Deutschland.
Die Krise auf dem US-Markt für Büroimmobilien machte zuletzt einigen Banken in Deutschland zu schaffen. So erhöhte der Immobilienfinanzierer Aareal Bank 2023 seine Risikovorsorge auf 441 Mio. Euro nach 192 Mio. Euro im Vorjahr. Die Immobilienkrise setzt auch der Deutschen Pfandbriefbank (Bbb) zu. Die Bankenaufsicht hat die Entwicklung an den Märkten für Gewerbeimmobilien im Blick.
Aufforderung zu mehr Risikovorsorge
Dieses Segment sei international unter großem Druck, sagte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz. Balz forderte die Banken deshalb auf, rechtzeitig Vorsorge zu treffen. Dies gelte nicht nur für in den USA aktive Institute. Auch bei deutschen Gewerbeimmobilienkrediten nähmen Kreditausfälle und Wertberichtigungsbedarf immer stärker zu, warnte er.
Nagel wies darauf hin, wie wichtig es sei, wie der Finanzsektor und die Banken aufgestellt seien. ”Und da zeigt sich schon, dass das, was wir in den letzten zehn Jahren an Maßnahmen ergriffen haben, durchaus seine Wirkung auch zeigt,” sagte er. Banken seien inzwischen besser kapitalisiert und liquiditätsseitig stärker aufgestellt. ”Und das hilft natürlich einzelnen Adressen, die hier besonders hohe ’Exposures’ aufweisen, diese Risiken beherrschbar zu halten.”