EZB: Leitzins und Einlagensatz bleiben konstant

Der Einlagensatz bleibt bei 4,00 Prozent, der Leitzins bei 4,5 Prozent. Der Schritt war von Beobachtern erwartet worden.
Die EZB-Zentrale in Frankfurt. | Foto: picture alliance/dpa | Andreas Arnold
Die EZB-Zentrale in Frankfurt. | Foto: picture alliance/dpa | Andreas Arnold
Daniel Rohrig, reuters, dpa

Der EZB-Rat hat auf der heutigen Sitzung beschlossen, die Leitzinssätze der EZB auf dem bisherigen Niveau zu belassen. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank bekommen, liegt damit weiterhin bei 4,00 Prozent. Der Leitzins verbleibt auf dem derzeitigen Niveau von 4,50 Prozent.

Marktbeobachter in Deutschland und Europa hatten einen solchen Schritt erwartet.

Corona-Anleihenkäufe werden zurückgefahren

Die Zentralbank kündigte ein allmähliches Zurückfahren der Anleihenkäufe im Rahmen des Corona-Hilfsprogramms PEPP an. Der Rat beschloss, die Normalisierung der Bilanz des Eurosystems voranzutreiben. Die Währungshüter wollen zwar die Tilgungsbeträge der im Rahmen des PEPP erworbenen Wertpapiere in der ersten Jahreshälfte 2024 weiterhin bei Fälligkeit vollumfänglich wieder anlegen. 

Der Rat beabsichtigt aber, das PEPP-Portfolio in der zweiten Jahreshälfte im Durchschnitt um monatlich 7,5 Mrd. Euro zu reduzieren und die Wiederanlage der Tilgungsbeträge zum Jahresende 2024 einzustellen.

Beobachter rechnen mit Senkung im kommenden Jahr

Viele Volkswirte rechnen damit, dass auch die Euro-Währungshüter die Zinsen im kommenden Jahr senken werden. EZB-Präsidentin Christine Lagarde warnte jüngst aber davor, bereits den Sieg über die Inflation auszurufen. Vielmehr sei weiterhin geboten, aufmerksam zu bleiben, bis die Teuerungsrate wieder auf das Ziel von mittelfristig zwei Prozent zurückgehe. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hatte gemahnt: ”Es wäre verfrüht, die Leitzinsen bald zu senken oder über solche Schritte zu spekulieren.”

Teuerung hatte sich deutlich abgeschwächt

Die Teuerung im Euroraum schwächte sich im November deutlich ab. Die Verbraucherpreise lagen nach Angaben des Statistikamtes Eurostat um 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, nach 2,9 Prozent im Oktober. Im vergangenen Jahr war die Inflationsrate infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zeitweise noch zweistellig gewesen. Mittelfristig strebt die EZB für den gemeinsamen Währungsraum mit seinen 20 Mitgliedstaaten stabile Preise bei einer Inflationsrate von 2,0 Prozent an.

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