Lagarde: Kampf gegen Inflation noch nicht gewonnen - Preise gehen bald wieder hoch

Die EZB-Präsidentin kündigt an, dass die Leitzinsen auf einem ”ausreichend restriktiven Niveau” bleiben. Der nächste Zinsentscheid ist für den 14. Dezember terminiert. 
EZB-Präsidentin Christine Lagarde. | Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Eibner-Pressefoto/Florian Wiegan
EZB-Präsidentin Christine Lagarde. | Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Eibner-Pressefoto/Florian Wiegan
Reuters

Die EZB kann laut ihrer Präsidentin Christine Lagarde im Kampf gegen die Inflation noch keine Siegesfeiern ausrufen. Dies sei nicht der Zeitpunkt, damit zu beginnen, sagte die Französin am Montag im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europa-Parlaments in Brüssel: ”Wir müssen die verschiedenen Kräfte, die sich auf die Inflation auswirken, weiterhin aufmerksam beobachten und uns fest auf unser Mandat der Preisstabilität konzentrieren.” Der nächste Zinsentscheid der EZB steht am 14. Dezember an.

”Unsere künftigen Entscheidungen werden sicherstellen, dass die Leitzinsen so lange wie nötig auf einem ausreichend restriktiven Niveau bleiben”, sagte Lagarde. Dabei werde die Notenbank weiterhin datenabhängig vorgehen. Die EZB werde die Inflationsaussichten im Blick behalten, die Inflationsdynamik und auch, wie stark sich die Maßnahmen der Geldpolitik auf die Wirtschaft auswirken.

Große Unsicherheit

Lagarde geht davon aus, dass sich der Inflationsdruck weiter abschwächen wird. In den nächsten Monaten werde die Teuerung aber womöglich wieder leicht ansteigen - vor allem wegen Basiseffekten. Die mittelfristigen Inflationsaussichten seien jedoch nach wie vor mit großer Unsicherheit behaftet. Im Oktober lag die Inflation im Euroraum bei 2,9 Prozent - noch im Herbst 2022 hatte sie zeitweise bei über zehn Prozent gelegen.

Die Währungshüter streben 2,0 Prozent als Idealwert für die Wirtschaft an. Die EZB hatte auf ihrem jüngsten Zinstreffen im Oktober angesichts des nachlassenden Preisdrucks beschlossen, die Serie von Zinserhöhungen vorerst zu stoppen. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz liegt bei 4,00 Prozent - das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion 1999. 

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