Immobilienpreise: Das Plateau ist in Sichtweite

Die Abwärtsspirale verliert nach Auswertungen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (Vdp) an Kraft. Preise für Wohneigentum sinken - aber nicht mehr so stark.
Jens Tolckmitt, Vdp-Hauptgeschäftsführer. | Foto: Vdp
Jens Tolckmitt, Vdp-Hauptgeschäftsführer. | Foto: Vdp

Im zweiten Quartal 2023 ging es mit den Preisen am deutschen Immobilienmarkt bergab - allerdings mit schwächerer Dynamik. Das zeigt der aktuelle Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (Vdp). 

Im Vergleich zum ersten Quartal 2023 büßten die Wohnimmobilienpreise in Deutschland 0,9 Prozent ein. Die Preise für Gewerbeimmobilien fielen in demselben Zeitraum um zwei Prozent, wobei das Minus der Einzelhandelsimmobilienpreise mit 2,5 Prozent etwas höher ausfiel als das der Büroimmobilienpreise - minus 1,9 Prozent.

Wohnimmobilienpreise sinken um 5,4 Prozent

Gegenüber dem zweiten Vorjahresquartal 2022, als das bisherige Preishöchstniveau erreicht worden war, gaben die Wohnimmobilienpreise um 5,4 Prozent nach. 

Die Abnahme der Preise für Gewerbeimmobilien belief sich im Jahresvergleich auf 10,3 Prozent. Dabei war die rückläufige Entwicklung bei Einzelhandelsimmobilien mit minus 11,7 Prozent erneut ausgeprägter als bei Büroimmobilien mit minus 9,8 Prozent.

”Eine Bodenbildung in den nächsten Quartalen” ist nach den Worten von Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des Vdp möglich. ”Zumindest für Wohnimmobilienpreise zeichnet sich bereits eine Seitwärtsbewegung ab“, sagte er.

”Der Einzelhandelsimmobilienmarkt ist zwar noch nicht wieder richtig angesprungen, es sind nach wie vor vergleichsweise wenige Transaktionen zu sehen”, so Tolckmitt weiter. Die Spitzenrenditen bei einzelnen Objektarten lägen allerdings inzwischen wieder oberhalb der Finanzierungskosten, so dass der Markt für Investoren nun wieder attraktiver werden dürfte.

Um 9,8 Prozent sanken die Büroimmobilienmieten. Dennoch sieht Tolckmitt wieder ein Anspringen des Marktes. Allerdings bestünden nach wie vor erhebliche Unsicherheiten über die weitere wirtschaftliche Entwicklung. 

”Auch die Auswirkungen verstärkter Homeoffice-Nutzung auf die Büroflächennachfrage sind noch nicht vollständig zu überblicken”, erklärt der Vdp-Hauptgeschäftsführer. 

Büro-Leerstandsraten von rund fünf Prozent

”Wir gehen davon aus, dass sich dies noch mehrere Quartale dämpfend auf die Preise für Büroimmobilien hierzulande auswirken wird“, sagte Tolckmitt. Bei Leerstandsraten von aktuell rund fünf Prozent sieht er den Markt aber deutlich stabiler als ”manch anderen Markt in internationaler Betrachtung“. 

Für den Index wurden Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten ausgewertet.

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