Immobilienpreise in Deutschland stabilisieren sich

Der seit 1960 ermittelte German Real Estate Index (Greix) zeigt für Ein- und Mehrfamilienhäuser im zweiten Quartal nach oben. Nur Eigentumswohnungen wurden günstiger.
Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel | Foto: picture alliance/dpa | Frank Molter
Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel | Foto: picture alliance/dpa | Frank Molter

Die Immobilienpreise hierzulande kannten zuletzt nur eine Richtung: Sie sanken deutlich. Im zweiten Quartal dieses Jahres ist dieser Trend zumindest teilweise gestoppt. Das geht aus dem jetzt vom Bonn-Kölner Exzellenzclusters ECONtribute und vom Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) veröffentlichte German Real Estate Index (Greix) hervor.

Demnach gingen die Verkaufspreise für Eigentumswohnungen im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres um 0,3 Prozent zurück. Einfamilienhäuser hingegen verteuerten sich im selben Zeitraum um 2,3 Prozent, Mehrfamilienhäuser um 1,8 Prozent.

”Auch inflationsbereinigt sinken gegenüber dem Vorquartal nur die Preise für Eigentumswohnungen (-1,5 Prozent), die Preise für Einfamilienhäuser (+1,1 Prozent) und die Preise für Mehrfamilienhäuser (+0,5 Prozent) liegen gemessen in aktueller Kaufkraft im Plus”, heißt es in dem Bericht. 

”Der deutsche Immobilienmarkt zeigt sich im zweiten Quartal durchaus robust. Die Erwartung, dass die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank allmählich zum Ende kommen, hat dem Immobilienmarkt nach den deutlichen Preiskorrekturen der letzten Monate ganz offenbar gutgetan“, sagt Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel. ”Dass sich die Immobilienpreise auch inflationsbereinigt stabilisieren, ist für die Konjunktur ein positives Signal.“

Verglichen mit dem Vorquartal, Q1 2023, gehen die Verkaufspreise für Eigentumswohnungen um 0,3 Prozent zurück. Für Einfamilienhäuser steigen sie um 2,3 Prozent, für Mehrfamilienhäuser um 1,8 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal liegen alle Immobiliensegmente gemessen am absoluten Verkaufserlös allerdings sehr deutlich im Minus: Preise für Eigentumswohnungen gaben um 9,9 Prozent nach, Preise für Einfamilienhäuser um 10,5 Prozent und für Mehrfamilienhäuser um 20,9 Prozent.

Der Greix ist ein Immobilienpreisindex für Deutschland auf Basis tatsächlicher, notariell beglaubigter Verkaufspreise. Er bildet die Preisentwicklung einzelner Städte und Stadtviertel bis zurück ins Jahr 1960 ab und basiert auf mehr als zwei Millionen Transaktionsdaten. 

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