EZB erhöht Leitzins um 0,25 Prozent

Marktbeobachter hatten mit einem solchen Schritt gerechnet. Die Inflationsrate in Deutschland war im April nur leicht auf 7,2 Prozent gesunken.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde | Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Caisa Rasmussen
EZB-Präsidentin Christine Lagarde | Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Caisa Rasmussen
reuters

Die Europäische Zentralbank (EZB) nimmt auf ihrem Zinserhöhungskurs im Kampf gegen die hohe Inflation den Fuß etwas vom Gas. Sie hob auf ihrer Zinssitzung in Frankfurt die Schlüsselsätze nur um einen Viertel Prozentpunkt an, nachdem sie diese noch im März um einen halben Punkt nach oben gesetzt hatte. 

Der an den Finanzmärkten richtungsweisende Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder erhalten, steigt somit von 3,00 auf 3,25 Prozent.

Inflation will alle Instrumente nutzen

Der EZB-Rat erkärte, dass er bereit sei, alle Instrumente im Rahmen seines Mandats anzupassen, um sicherzustellen, dass Inflation mittelfristig zum Zielwert von 2 Prozent zurückkehrt.

Die Währungshüter hatten im Juli 2022 nach Jahren der ultra-lockeren Geldpolitik die Zinswende vollzogen und haben seitdem einschließlich des neuen Schritts die Schlüsselsätze in rasantem Tempo um insgesamt 3,75 Prozentpunkte angehoben. In den USA hat die US-Notenbank Fed am Mittwoch die Zinsen ebenfalls um 0,25 Prozentpunkte hochgesetzt und steuert nun auf eine Pause zu.

Für die EZB ist der Kampf gegen den anhaltenden Preisschub in der 20-Ländergemeinschaft noch nicht gewonnen. Denn die Inflation liegt weiterhin deutlich über der angestrebten Notenbank-Zielmarke von zwei Prozent. Im April stieg die Teuerungsrate sogar leicht an auf 7,0 Prozent, nachdem sie noch im März auf 6,9 Prozent gesunken war von 8,5 Prozent im Februar. 

Kernrate ging nur leicht zurück

Die viel beachtete Kernrate, bei der die schwankungsreichen Energie- und Rohstoffpreise herausgerechnet sind, ging zudem im April nur minimal auf 5,6 Prozent von 5,7 Prozent im März zurück. Dies treibt viele Euro-Wächter um. Denn das könnte anzeigen, dass die Zeit der hohen Inflationsraten womöglich noch länger anhalten könnte als bislang gedacht.

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