Neuer Chef für Anti-Geldwäschebehörde

Mit Daniel Thelesklaf übernimmt ein ausgewiesener Experte die Leitung. Deutschland wird das dritte Land für ihn, in dem er eine Anti-Geldwäschebehörde leitet
Daniel Thelesklaf wird neuer Chef der FIU | Foto: Bundesministerim der Finanzen, Andrea Zahler
Daniel Thelesklaf wird neuer Chef der FIU | Foto: Bundesministerim der Finanzen, Andrea Zahler

Monate nach dem Rücktritt ihres Chefs bekommt die Anti-Geldwäsche-Einheit FIU einen neuen Leiter. Mit Daniel Thelesklaf werde ein anerkannter Experte für Geldwäschebekämpfung das Amt zum 1. Juli übernehmen, erklärte das Finanzministerium. Thelesklaf ist Jurist, leitet aktuell ein Projekt der Vereinten Nationen und war bereits in der Schweiz und in Lichtenstein Chef von Anti-Geldwäsche-Einheiten.

Reformen der FIU weiter vorantreiben

Finanzminister Christian Lindner (FDP) würdigte den Schweizer als ausgewiesenen Fachmann. ”Gemeinsam mit ihm werden wir die schon begonnenen Reformen der FIU weiter vorantreiben und die Geldwäsche in Deutschland mit aller Konsequenz bekämpfen”, kündigte er an.

Aus Kreisen des Finanzministeriums verlautete, parallel dazu werde in Kürze ein Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der die Anti-Geldwäsche-Einheit nicht nur personell, sondern auch rechtlich neu aufstelle. ”Wir stellen Mängel konsequent ab, stärken die Ermittler und treiben die Digitalisierung voran”, sagte Lindner. ”Die ehrlichen Bürgerinnen und Bürger sollen vor denen geschützt werden, die sich nicht an Regeln halten.”

Zoll stellt mehr als 100 Mitarbeiter für Geldwäsche-Einheit zur Verfügung

Im Dezember war der bisherige FIU-Chef Christof Schulte aus persönlichen Gründen von seinem Posten zurückgetreten. Bei der FIU waren bis zu dem Zeitpunkt rund 100.000 Verdachtsmeldungen unbearbeitet liegengeblieben. Anfang Dezember mussten mehr als 100 zusätzliche Beschäftigte aus anderen Bereichen der Zollverwaltung eingesetzt werden, um den Rückstand aufzuarbeiten.

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