FIU-Chef Christof Schulte gibt sein Amt auf

Der Leiter der Anti-Geldwäsche-Einheit war jüngst in die Kritik geraten, weil in seiner Behörde mehr als 100.000 Verdachtsfälle nicht abschließend bearbeitet worden sind.
FIU-Chef Christof Schulte | Foto: picture alliance/dpa | Henning Kaiser
FIU-Chef Christof Schulte | Foto: picture alliance/dpa | Henning Kaiser
dpa, Theis Kiewitt

Der Chef der Anti-Geldwäsche-Einheit FIU, Christof Schulte, tritt von seinem Posten zurück. Schulte habe ”aus persönlichen Gründen” um Entbindung von seiner Funktion gebeten, heißt es in einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums an den Finanzausschuss des Bundestags. Diesem Wunsch komme das Ministerium nach. Das Schreiben lag der Deutschen Presse-Agentur vor. Bei der FIU sollen sich laut Medienberichten tausende Verdachtsfälle angestaut haben.

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Geldwäsche-Verhinderer haben mehr zu tun

Schulte werde mit Wirkung vom 15. Dezember innerhalb der Generalzolldirektion eine neue Aufgabe in der Direktion V (Allgemeines Zollrecht) übernehmen, heißt es in dem Schreiben. Interimsweise werde sein ständiger Vertreter, Abteilungsdirektor Tilman Peters, die Leitungsaufgaben der Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) übernehmen. Die Nachbesetzung der Leitung werde mit ”hoher Priorität” verfolgt.

Unbearbeitete Geldwäschehinweise setzen FIU-Chef unter Druck

In einem Brief an den Bundestagsfinanzausschuss hatte die Parlamentarische Finanzstaatssekretärin Katja Hessel (FDP) im November dieses Jahres über fast 101.000 Verdachtsfälle berichtet, die bis Ende September nicht abschließend geprüft worden sind. Obwohl sie ”als risikorelevant mit unterschiedlichen Risikoprofilen ausgesteuert” wurden.

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