"Wir brauchen mehr Diversität", sagt Joachim Nagel
Der Bundesbank-Präsident räumt ein, dass die Zentralbank noch Nachholbedarf hat, was Vielfalt unter den Mitarbeitenden angeht. Die Bundesbank will Tempo machen bei der Frauenförderung und für Menschen mit Migrationshintergrund attraktiver werden.
Der Präsident der Deutschen Bundesbank Joachim Nagel will die Zentralbank diverser aufstellen. In einer Rede anlässlich des ”G7 CeBaDi Diversity, Equality and Inclusion Summit 2022” in Frankfurt sagte er: ”Wir brauchen mehr Diversität, weil diverse Teams bessere Arbeitsergebnisse erreichen können.” Vielfältige Teams würden althergebrachte Strukturen eher hinterfragen, kreativ denken und unterschiedliche Lösungsansätze für ein Problem finden. ”So wird Innovation erreicht und so bleibt eine Organisation fähig, zu lernen und sich zu entwickeln.”
Bundesbank bei Inklusion über den gesetzlichen Vorgaben
In der Vergangenheit habe die Bundesbank den Fokus auf die Inklusion von Menschen mit Behinderungen und auf Geschlechtergerechtigkeit gerichtet, so Nagel. Mit gemischtem Erfolg, wie in seiner Rede deutlich wird: Was die Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigungen angeht, so übererfüllt die Bundesbank die gesetzlich vorgeschriebene Mindestquote von sechs Prozent der Mitarbeitenden. 2021 waren neun Prozent der Bundesbank-Beschäftigten Menschen mit Behinderungen. Diesen erfolgreichen Weg wolle man weitergehen, bekräftigte Nagel.
In fast 30 Jahren kaum Fortschritte bei der Frauenförderung
In Bezug auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis hat sich bei der Bundesbank in den vergangenen Jahren allerdings wenig getan, wie Nagel einräumte: ”Geschlechtergerechtigkeit ist ein Ziel, das wir seit 1994 verfolgen. Aber wir haben noch einen langen Weg zu gehen.” Seit 2003 habe die Bundesbank die Zahl der Frauen in Führungspositionen verdoppelt - was bedeute, dass aktuell eine von drei Führungskräften weiblich ist.
Damit ist die Bundesbank noch ein gutes Stück entfernt von der gesetzlichen Vorgabe, wonach bis 2025 Führungspositionen im öffentlichen Dienst paritätisch besetzt sein sollen. ”Das ist ein Ziel, auf das wir hinarbeiten”, sagte Nagel dazu. Um mehr Frauen in Management-Positionen zu bringen, habe die Zentralbank ein eigenes ”Talentprogramm” gestartet.
Praktika für Menschen mit Migrationshintergrund
Was kulturelle Diverstität und Menschen aus unterschiedlichen Nationen betrifft, sieht Nagel bei der Bundesbank ebenfalls noch ”Verbesserungspotenzial”. Während seiner Zeit bei der Bank für Internationalen Zahlungsverkehr (BIZ) in Basel habe er erfahren, wie bereichernd es ist, mit Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zusammenzuarbeiten, sagte er. Bei der Bundesbank allerdings sei der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund nur halb so hoch wie im privaten Sektor.
Um dieses ”Ungleichgewicht zu beseitigen”, wie Nagel sagt, fördert die Bundesbank im Rahmen eines Pilotprojekts Praktikumsplätze für Menschen mit Migrationshintergrund. ”Dadurch erhoffen wir uns neue Erkenntnisse, wie wir unsere Mitarbeiter aus unterrepräsentierten Gruppen besser fördern können”, so der Bundesbank-Präsident. Das gelte auch für Menschen mit unterschiedlichem sozialem und Bildungshintergrund.
Die Bundesbank läuft auf der Pride Parade mit
Die Bundesbank wolle jedoch auch andere Bereiche von Diversität voranbringen, betonte Nagel - etwa Vielfalt in Bezug auf sexuelle Orientierung. Menschen, die ihre sexuelle Orientierung verheimlichen müssen, stehen unter ständigem Druck, so der Präsident der Zentralbank. ”Es liegt daher in unserer Verantwortung, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich alle Mitarbeiter wohlfühlen.”
Hier spielen seinen Worten Netzwerke eine wichtige Rolle, in denen sich die Mitarbeitenden austauschen und ermutigen. Es gebe etwa ein sehr aktives ”Regenbogen-Netzwerk”, dank dessen die Bundesbank in diesem Jahr erstmals an der Frankfurter ”Pride Parade” teilgenommen habe, so Nagel.
Ein Demografie-Beauftragter für den Generationenwechsel
Ein weiterer Aspekt von Diversität ist Nagel zufolge für die Bundesbank auch die Vielfalt der Altersgruppen. Hier sieht er die Bank vor einigen Herausforderungen, weil in den kommenden Jahren mehr Mitarbeitende als je zu vor in den Ruhestand gehen werden.
Die Bank habe daher vor zwei Jahren einen Demografie-Beauftragten installiert. Er soll den Generationenwechsel in der Zentralbank unterstützen, etwa in dem er den Wissenstransfer vorantreibt. Gemeinsam mit der Personalabteilung hat er ein ”Reverse-Mentoring-Programm” aufgelegt, das jüngere Mitarbeitende und erfahrene Führungskräfte verknüpft.
Diversität stellt Führungskräfte vor Herausforderungen
Die Führung von diversen Teams erfordere besondere Anforderungen an das Management, so Nagel: Zum einen müssten Führungskräfte die - menschliche - Tendenz reflektieren, die Gesellschaft von Gleichgesinnten zu bevorzugen, und sie müssten an unbewussten Vorurteilen arbeiten.
Der persönliche Aspekt der Führung gewinne an Bedeutung: ”Ohne Einfühlungsvermögen, Respekt und Wertschätzung für alle Teammitglieder wird ein Team sein Potenzial nicht voll ausschöpfen können”, so der Bundesbank-Präsident. ”Missbilligende Haltungen gegenüber anderen Kollegen müssen bekämpft werden, um eine echte Kultur der Offenheit zu schaffen”, sagte er.
Die Sparkasse muss aufgrund richterlicher Anordnung ein Konto für die Partei führen. Das tut sie auch - und fühlt sich bei ihrem Widerstand von der Justiz ausgebremst, so ein Institutssprecher.
Bankkarten aus Holz sind der letzte Schrei, Kunden lieben sie. Die Institute aber zögern mit der Einführung. Das hat mit den Kosten zu tun - und der Frage, wie viel CO₂ die Karten wirklich einsparen.
Ein neues Produkt soll Finanzinstituten einen direkten Zugang zur Blockchain-Infrastruktur von Swiat ermöglichen. Bei Swiat rechnet man bis 2030 mit einem Wachstum digitaler Assets von 60 Prozent.
Das Kreditgeschäft nahm im Mai nur wenig Fahrt auf. Lediglich 0,3 Prozent mehr Kredite an Unternehmen und Privatleute wurden vergeben. Nun hoffen die Institute auf den Effekt der gesenkten Leitzinsen.
Die Vertreterversammlung der Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg stimmte dem Verschmelzungsvertrag mit der Frankfurter Volksbank zu. Damit ist die Fusion endgültig beschlossen.
Bankkarten aus Holz sind der letzte Schrei, Kunden lieben sie. Die Institute aber zögern mit der Einführung. Das hat mit den Kosten zu tun - und der Frage, wie viel CO₂ die Karten wirklich einsparen.
Bernd Förtsch hat seine anhaltende Kritik an Aufsichtsratschef Martin Korbmacher bekräftigt. So fordert Förtsch erneut, dass dieser seinen Vorsitz abgibt.
Das Institut hat nach den Worten von Ex-Risikovorstand Marcus Chromik schon früh Verdacht im Betrugsskandal geschöpft. Und keinen schnellen Ausweg gefunden.