Deutsche legen weniger auf die hohe Kante

Ein Darlehen kommt allerdings für die wenigsten in Frage. 41 Prozent der Befragten sagen aus, dass es wahrscheinlich sei, dass sie auf ihre Ersparnisse zurückgreifen.
Sparschwein vor der Leerung. | Foto: picture alliance / FotoMedienService | Ulrich Zillmann
Sparschwein vor der Leerung. | Foto: picture alliance / FotoMedienService | Ulrich Zillmann

Die Deutschen rechnen in den kommenden zwölf Monaten damit, ihr Sparverhalten anpassen zu müssen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Informationsdienstleisters CRIF. Die Befragung zielte darauf ab, die Erwartungen europäischer Bürger für das nächste Jahr angesichts der steigenden Kosten zu erfassen.

”Die Deutschen und Europäer im Allgemeinen rechnen damit, dass sich ihr Spar- und Ausgabeverhalten in den kommenden Monaten ändern wird”, sagte Frank Schlein, Geschäftsführer von CRIF Deutschland. Zwar sind sich seinen Worten nach deutsche Konsumenten sicher, auch in Zukunft laufende Rechnungen (82 Prozent) und beispielsweise Mietzahlungen (92 Prozent) bedienen zu können, doch die Aussichten für die grundsätzliche Finanzlage seien schlecht.

33 Prozent der Deutschen haben laut Studie Bedenken, dass sich ihr Lebensstandard in den nächsten zwölf Monaten vermindern wird. 37 Prozent gehen zumindest davon aus, dass sich ihre finanzielle Lage verschlechtern wird. Zudem erwartet fast jeder zweite deutsche Konsument (48 Prozent), am Ende eines Monats weniger Geld übrig zu haben.

Zwei Drittel halten Darlehen für unwahrscheinlich

Ein Darlehen kommt indes nur für die wenigsten in Frage. Zwei Drittel der Deutschen halten es für unwahrscheinlich, dass sie in den kommenden Monaten Schulden aufnehmen werden. Das gilt sowohl für Kredite von einem Finanzinstitut wie einer Bank (63 Prozent) als auch für geliehenes Geld von Freunden oder Familienmitgliedern (65 Prozent).

Einen Puffer für die schwereren Zeiten suchen die Deutschen lieber bei sich selbst: Immerhin 41 Prozent der Befragten sagen aus, dass es wahrscheinlich sei, dass sie auf ihre Ersparnisse zurückgreifen werden, um Alltagskosten zu decken.

Vor allem in Brandenburg weniger Sparer

Im Vergleich der Bundesländer gehen insbesondere die Konsumenten in Brandenburg davon aus, am Ende eines Monats weniger Geld übrig zu haben (66 Prozent). Gleichzeitig sind sie auch diejenigen, die am stärksten damit rechnen, in jedem Monat weniger als Spareinlage zurücklegen zu können (43 Prozent). Diese Statistik führt Rheinland-Pfalz an (auch 43 Prozent), ist aber mit 55 Prozent der Befragten etwas optimistischer, was den monatlichen Überschuss betrifft.

Für die CRIF-Studie wurden insgesamt 7.000 Teilnehmer aus sechs europäischen Ländern befragt. Für die Aussagen zu dem Konsumenten-Verhalten in Deutschland wurde eine gewichtete, repräsentative Stichprobe von 1.000 volljährigen Deutschen ausgewertet.

Kunden der Genossenschaftsbanken legen weniger auf die hohe Kante

DSGV-Umfrage sieht 90 Prozent der Sparer von Inflation belastet

Privathaushalte und Unternehmen haben unterm Strich weniger Vermögen

Jetzt teilen

Zum Newsletter anmelden

Bleiben Sie mit unserem Newsletter immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen Ihrer Branche.

Newsletter-Bedingungen

Lesen Sie auch