Swift-Umstellung verzögert sich erneut

Hintergrund ist die Verschiebung der Target2/T2S-Konsolidierung, die das federführende Eurosystem vor kurzem angekündigt hat.
Zahlungsverkehr (Symbolbild) | Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Udo Herrmann
Zahlungsverkehr (Symbolbild) | Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Udo Herrmann

Swift wird die Umstellung auf den Standard ISO 20022 auf März 2023 verschieben, kündigt der Betreiber des von Banken genutzten Telekommunikationsnetzes für Zahlungsverkehrsnachrichten an.

Der Schritt steht im Zusammenhang mit der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), das neue Real-Time Gross Settlement System (Echtzeit-Bruttoabwicklungssystem, kurz: RTGS) und die Komponente zum zentralen Liquiditätsmanagement, Target2, erst im kommenden Frühjahr an den Start zu bringen.

Ursprünglich sollte die Target2/T2S-Konsolidierung am 21. November dieses Jahres vonstatten gehen.

Europäische Zentralbank verschiebt erneut Target2/T2S-Konsolidierung

Swift ist seit August startklar

Man habe intensiv an den Vorbereitungen für die ISO-20022-Migration für grenzüberschreitende Zahlungen und Meldungen (CBPR+) gearbeitet, teilt die Swift-Organisation mit. ”Seit August sind alle erforderlichen Funktionen implementiert und die Institute können ISO-20022-Nachrichten auf Opt-in-Basis austauschen.”

Nachdem allerdings die EZB entschieden habe, die ISO-20022-Migration des Eurosystems um vier Monate zu verschieben, sei man dem Wunsch der Nutzer gefolgt, die Migration für CBPR+ ebenfalls zu verschieben, um die Umsetzung zu erleichtern.

Swift: Neuer Starttermin im März ist ”endgültig”

Als neuen Starttermin nennt die Swift-Organisation nun den 20. März 2023. Dieses revidierte Startdatum sei dann auch endgültig, betont die Organisation in ihrer Mitteilung. Es gebe in der gesamten Branche ”eine starke Dynamik”, ISO 20022 Rich Data zu implementieren.

EZB-Projekt verzögert sich schon zum zweiten Mal

Das Eurosystem hatte als Grund für die Verschiebung der Target2/T2S-Konsolidierung genannt, dass einige Nutzer ihre Tests mit dem neuen System nicht hätten vollständig abschließen können. Die Testumgebung habe zeitweise nicht zur Verfügung gestanden und die ursprüngliche Software habe Mängel aufgewiesen, teilte die EZB mit.

Es ist nicht das erste Mal, dass es bei dem Projekt zu einer Verzögerung kommt. Schon 2020 hatte das Eurosystem beschlossen, die Konsolidierung von November 2021 um ein Jahr zu verschieben. Mit der Target2/T2S-Konsolidierung sollen verschiedene Komponenten und Funktionalitäten bei der Kontoführung und Zahlungsabwicklung grundlegend modernisiert werden.

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