Fast 20 Prozent der Banken bleiben beim Verwahrentgelt hartnäckig

Derzeit halten noch 79 Geldhäuser an diesem Instrument fest. Mehr als 80 Prozent haben aber bereits das Verwahrentgelt abgeschafft.
Frankfurter Skyline. | Foto: picture alliance/dpa | Arne Dedert
Frankfurter Skyline. | Foto: picture alliance/dpa | Arne Dedert
dpa

Trotz steigender Zinsen im Euroraum erheben weiterhin mehrere Dutzend Kreditinstitute Negativzinsen auf dem Tagesgeld- oder Girokonto. Nach Daten des Vergleichsportals Verivox weisen aktuell noch mindestens 79 Geldhäuser in ihren Preisverzeichnissen Minuszinsen aus. Mehr als 80 Prozent der betroffenen Institute haben dagegen das so genannte Verwahrentgelt für Privatkunden seit der Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) Ende Juli gestrichen, wie aus der Auswertung von rund 1300 Banken und Sparkassen hervorgeht.



”Die große Mehrheit der Banken hat nach der Zinserhöhung schnell reagiert und ihre Negativzinsen abgeschafft”, berichtete Oliver Maier, Geschäftsführer von Verivox Finanzvergleich. Er rechnet damit, dass weitere Institute nachziehen. ”Spätestens nach dem nächsten Quartalswechsel dürfte höchstens noch eine Handvoll Banken Negativzinsen im Privatkundengeschäft erheben.”

Verwahrentgelt oft bei 0,5 Prozent

Nach Daten des Verbraucherportals Biallo weisen noch 35 Banken Negativzinsen im Preisaushang oder auf ihrer Seite aus. Zum Höchststand Ende Mai verlangten demnach 582 der untersuchten Banken und Sparkassen ein Verwahrentgelt, oft in Höhe von 0,5 Prozent ab Überschreiten bestimmter Summen auf dem Konto.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte am 21. Juli angesichts der Rekord-Inflation die Leitzinsen im Euroraum erstmals seit elf Jahren wieder erhöht. Damit entfiel auch der Strafzins von 0,5 Prozent, den Kreditinstitute zahlen mussten, wenn sie Gelder bei der Notenbank parken. Viele Geldhäuser hatten den Negativzins ab bestimmten Summen auf dem Konto an Privatkunden weitergegeben.

1300 Banken und Sparkassen ausgewertet

Verivox wertet im Internet die Konditionen für Tagesgeld-, Giro- und Verrechnungskonten von etwa 1300 Banken und Sparkassen aus. Da nicht alle Institute ihre Zinsen frei zugänglich auf ihrer Website veröffentlichen, könnte es weitere Institute geben, die noch Negativzinsen verlangen.
 

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