Trotz steigender Zinsen, hoher Inflation und Krieg in der Ukraine bleibt der Leasingspezialist Grenke zuversichtlich. ”Wir haben den Großteil der gestiegenen Zinsen weitergeben können”, sagt Grenke-CFO Sebastian Hirsch. Die Auswirkungen der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Situation zeigten sich aber im Verhalten der Kunden, so würden Leasingverträge verlängert werden, aufgrund der gestiegenen Preise. ”Wir können also von den gegebenen Umständen profitieren.”
Dass die Kunden die Kreditlinien bei ihren Banken nicht ausnutzen würden, sei völlig normal in Krisenzeiten - man gehe lieber ins Leasing, um nicht in Zukunft vor Liquiditätsproblemen zu stehen.
Schnelle Kreditvergabe entscheidend
”In diesem Bereich sind wir halt anders aufgebaut, als Banken”, sagt Grenke-CEO Michael Bücker. Das zeige sich im Portfolio. ”Wir haben nur Kunden, die investieren wollen.” Die Krise, die jetzt da sei, sei anders als die Coronakrise. Während Corona eher die Gastronomie und kleinere Betriebe betroffen habe, stelle die Gaskrise auch große Unternehmen vor Probleme. ”Aber der Tourismus boomt zum Beispiel, wir werden weitaus besser durch diese Krise kommen”, sagt Bücker.
”Ein Dachdecker oder Bäcker, der noch nicht weiß, was noch kommt, der wird lieber Leasing machen als seine Kreditline ausschöpfen.” Es gelte, lieber zu mieten als einen Kredit aufzunehmen.
Davor, dass die Kunden zurückhaltender werden bei weiter steigenden Zinsen am Markt, machen sich die beiden keine Sorgen. Hirsch sagt: ”Wenn die Zinsen steigen, trifft das alle am Markt. Aber der Zinssatz ist am Ende des Tages nicht das Entscheidende und nicht ausschlaggebend, sondern wie schnell der Kredit vergeben wird.” Bücker ergänzt: ”Wenn wir mit Händlern zusammenarbeiten, müssen wir da schnell sein.”