Nachhaltigkeit. Und die auch noch belegen - das stellt Banken vor Herausforderungen, schreibt Wirtschaftsprüfer Deloitte im aktuellen Banking Trend Radar.
EZB-Klimastresstest: Banken integrieren die Risiken noch nicht ausreichend
„Bereits jetzt ist deutlich zu spüren, dass sich die Bankenlandschaft in den nächsten Jahren entscheidend ändern wird“, sagt Thomas Peek, Bankenexperte und Partner bei Deloitte. „Trends mit Bezug zu ESG, regulatorischen und politischen Themen sowie Aspekten der Wirtschafts- und Finanzwelt führen zusammengenommen dazu, dass die Branche einem gewaltigen Wandel unterliegt. Dieser Wandel kommt nicht von heute auf morgen, braucht aber zum Teil einen langen Vorbereitungsvorlauf. Daher sollten Bankhäuser heute schon auf diese Entwicklungen achten und reagieren, wenn sie den Anschluss nicht verlieren wollen.“
Möglichkeit, mit neuen Technologien zu experimentieren
Außerdem werde künftig von Banken erwartet, dass sie zu einer umweltfreundlicheren Gesellschaft beitragen. Ein Trend, der schneller sein könnte als die Entscheidungen in den Vorstandsetagen. Deshalb müssten sich die Institute schnellstens damit befassen, schreibt Deloitte. Neben dem „grünen Druck“ durch die EU-Taxonomie kämen noch die Nachfrage nach nachhaltigen Investitionen und umweltbewusste Bankkunden dazu.
Neben den zu erwartenden stärkeren Kontrollmaßnahmen hätten Banken dadurch aber auch die Möglichkeit, mit neuen Technologien zu experimentieren, um ihre Ziele zu erreichen.
„Die Erzielung hoher Gewinne kann nicht mehr die einzige Absicht eines Unternehmens sein“, sagt Lutz Pehl, Partner bei Deloitte und Leiter des FSI-Bereichs Banking und Capital Markets. „Stattdessen müssen Organisationen einem gesellschaftlichen Zweck dienen. Doch ESG hört hier nicht auf. Für Banken gibt es in diesem Zusammenhang eine Vielfalt an Vertriebschancen, unter anderem durch die Entwicklung sozial- und umweltverantwortlicher Bankprodukte- und Dienstleistungen – das Thema ESG betrifft auch bei Finanzdienstleistern jeden Unternehmensbereich.“