KfW nimmt im ersten Halbjahr 2022 mehr Geld über die Kapitalmärkte auf

Bereits Anfang Juli waren nach Angaben der Förderbank bereits 73 Prozent des Refinanzierungsvolumens erreicht. Für den Rest des Jahres rechnet das Institut aber mit einem volatilen Marktumfeld.
KfW-Zentrale in Frankfurt. | Foto: picture alliance / imageBROKER | Schoening
KfW-Zentrale in Frankfurt. | Foto: picture alliance / imageBROKER | Schoening

Die KfW hat im ersten Halbjahr 2022 mehr Geld über die Kapitalmärkte aufgenommen. Anfang Juli belief sich das Emissionsvolumen auf über 62 Mrd. Euro, wie das Institut mitteilte. Damit hat die KfW nach eigenen Angaben bereits 73 Prozent des zu Beginn des Jahres geplanten Refinanzierungsvolumens für das Gesamtjahr 2022 erreicht - mehr als zum Vergleichszeitpunkt der Jahre zuvor.

”Wir befinden uns in außergewöhnlichen Zeiten”, sagte Tim Armbruster, Treasurer der KfW in einer Miteilung. Dies spiegele sich auch an den Kapitalmärkten wider, wo man es aktuell mit einer hohen Volatilität, steigenden Inflationsraten und einem sich verändernden Zinsumfeld zu tun habe. ”Die überdurchschnittlich höhere Refinanzierungsaktivität im ersten Halbjahr war eine strategische Entscheidung, um uns für die anstehenden Herausforderungen gut aufzustellen.” 

Das Institut habe in den vergangenen Monaten eine starke Investorennachfrage gesehen, ”nicht zuletzt aufgrund der guten Bonität und Liquidität unserer Anleihen, die wir stets im Fokus haben.”, erklärt Armbruster.

Euro-Anteil liegt bei 24 Prozent

Zum Ende Juni 2022 belief sich der Euro-Anteil des Gesamtrefinanzierungsvolumens des Förderinstituts auf 58 Prozent. Der US-Dollar-Anteil betrug 24 Prozent, während das Britische Pfund zehn Prozent am Refinanzierungsmix der KfW ausmachte. 

Wie in ihrem Refinanzierungsausblick für das Jahr 2022 angekündigt, hat die KfW im März erstmalig eine ihrer Euro-Benchmark-Anleihen auf ein Volumen von sieben Milliarden Euro aufgestockt und damit dem Ziel, die Liquidität ihrer Anleihen weiter zu erhöhen, Rechnung getragen.

Green-Bond-Emissionsvolumen übersteigt 50 Mrd. Euro

Das Volumen der in diesem Jahr emittierten Green Bonds belief sich auf umgerechnet 7,8 Mrd. Euro. Diese Summe beinhaltet nach Angaben der Frankfurter drei erst kürzlich erfolgte Green-Bond-Transaktionen. 2022 wurden bislang insgesamt zehn grüne Transaktionen in sieben verschiedenen Währungen durchgeführt. 

Die Schwelle von 50 Mrd. Euro Gesamtemissionsvolumen von Green Bonds hatte die KfW mit der Emission des drei-Milliarden-Euro-Green-Bonds bereits im April 2022 überschritten. Die KfW ist seit 2014 im Markt für grüne Anleihen aktiv und gehört zu den weltweit größten Emittenten von Green Bonds.

Green-Bond-Investitionen in Höhe von 331 Mio. Euro

Die KfW tritt weiterhin als Investor in grüne Anleihen mit einem avisierten Green-Bond-Portfolio in Höhe von 2,0 bis 2,5 Mrd. Euro auf. Im ersten Halbjahr 2022 hat die KfW Green-Bond-Investitionen in Höhe von 331 Mio. Euro getätigt. Das Gesamtvolumen des Portfolios beläuft sich derzeit auf rund 2,3 Mrd. Euro.

Wegen aktuell steigender Inflationszahlen sowie der geldpolitischen Kehrtwende der Zentralbanken mit sinkenden Anleihekäufen und steigenden Zinsen erwartet die KfW auch im weiteren Jahresverlauf ein herausforderndes Umfeld mit volatilen Kapitalmärkten, wie sie mitteilte. Angesichts der Bundesgarantie, der Diversifizierung ihrer Refinanzierungsinstrumente sowie ihres guten Zugangs zum Kapitalmarkt ist die KfW zuversichtlich, das für das Jahr 2022 angestrebte verbleibende Volumen in Höhe von rund 28 Mrd. Euro erfolgreich über den Kapitalmarkt refinanzieren zu können.

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