Banking-as-a-Service wird zum Standard

Zu diesem Ergebnis kommt Finastra in einer Studie, die den Status quo in EMEA zeigt. Deutschland sticht als Vorreiter heraus.
Das Logo des Beratungshauses. | Foto: Finastra
Das Logo des Beratungshauses. | Foto: Finastra

Als Technologie hat Banking-as-a-Service (BaaS) seinen Exotenstatus längst verloren. Eine branchenübergreifende neue Studie von Finastra zeigt das Ausmaß: Vier Fünftel der Teilnehmer aus EMEA führen zurzeit BaaS-Lösungen ein oder planen innerhalb der nächsten 18 Monate eine Implementierung.

Der Trend gilt dem Beratungshaus zufolge insbesondere für Deutschland. ”Deutsche Finanzinstitutionen haben erkannt, dass sie Dienstleistungen über Kanäle anbieten müssen, die für ihre Kunden relevant sind – und die Early Adopters geben das Tempo für den Erfolg vor”, sagt Achim Thienel, Managing Director Germany bei Finastra. Zahlen nennt er zwar nicht, betont aber, das ihn der rasante Aufstieg von BaaS-Lösungen in Deutschland nicht überrasche.

Bezogen auf den EMEA-Raum sieht es laut der Studie so aus, dass die Mehrheit der Führungskräfte ihre Investitionen in die Technologie im kommenden Jahr deutlich aufstocken will, um bis zu 49 Prozent. Schon heute würden Anbieter, darunter Einzelhändler, E-Commerce-Anbieter und andere Verbrauchermarken, jährlich zwischen 10 und 50 Mio. Dollar für Finanzprodukte und Dienstleistungspartnerschaften ausgeben, heißt es.

BaaS definiere die Art und Weise neu, wie Menschen Finanzdienstleistungen in Anspruch nehmen würden, argumentiert Thienel und macht jenen, die noch abwarten, Druck: Die Akteure müssten ihre Strategien jetzt beschleunigen oder riskieren, gegenüber der Konkurrenz an Boden zu verlieren.

BaaS-Lösungen versprechen Wachstum

Weltweit erwarten aktuell mehr als 80 Prozent der regulierten Finanzdienstleister ein Wachstum des gesamten BaaS-Marktes - auch das ist ein Ergebnis der Umfrage. 30 Prozent geht laut Finastra davon aus, dass der Sektor in den nächsten fünf Jahren um mehr als 50 Prozent pro Jahr wachsen wird.

Thienel mahnt aber, nichts zu überstürzen. ”BaaS auf skalierbare und profitable Weise durch Partnerschaften und attraktive Beispiele aus der Praxis zu implementieren”, brauche Zeit, ist er überzeugt. ”Es wird sich also erst noch herausstellen, wer die Gewinner und Verlierer sind.”

Die Ergebnisse der Umfrage verweisen dabei auf eine Reihe von Schüsselkompetenzen, die Finanzdienstleister benötigen, um BaaS-Lösungen letztlich zu monetarisieren. Aus Sicht von Finastra zählen dazu u.a. eine offene API-Plattform sowie ”spezialisierte digitale Lösungen zur nahtlosen Integration von Kundenerlebnissen”.

Für die Studie „Banking as a Service: Outlook 2022 | Paving the way for Embedded Finance“ befragte Finastra knapp 50 leitende Angestellte und weitere 1.600 Personen. Diese kamen aus Banken, dem Gesundheitswesen, dem Einzelhandel und dem Technologiesektor. Die Ergebnisse für EMEA umfassen das Vereinigte Königreich, Frankreich, Deutschland, Spanien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

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