Bankenverband fordert Abschaffung der Negativzinsen noch dieses Jahr
Für 2022 rechnet der Verband angesichts des Ukraine-Konflikts nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent.
Reuters, Ulrike Barth
Die Bankenbranche fordert von der Europäischen Zentralbank (EZB) die Abschaffung der Negativzinsen noch in diesem Jahr. Negative Leitzinsen seien ein Kriseninstrument zur Bekämpfung von Deflationsgefahren, sagte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) auf einer Veranstaltung des Verbands.
”Im heutigen Umfeld sind sie ein völlig falsches Instrument, und sie senden auch das völlig falsche Signal von der Geldpolitik,” merkte er an. ”Die Negativzinspolitik muss noch dieses Jahr ein Ende haben.” Die EZB müsse jetzt handeln.
Die EZB hatte erstmals 2014 den sogenannten Einlagensatz auf unter Null Prozent gesenkt. Seitdem müssen Banken Strafzinsen zahlen wenn sie bei der Notenbank über Nacht überschüssige Gelder parken. Aktuell liegt der Einlagensatz bei minus 0,5 Prozent. Seit Herbst 2019 räumt die EZB allerdings auch Freibeträge für die Banken ein, so dass nicht mehr auf alle geparkten überschüssigen Gelder Strafzinsen fällig werden.
”Die notwendige Flexibilität mit Blick auf das wirtschaftliche Umfeld könnte sich die EZB über andere Instrumente als eben über einen negativen Leitzins verschaffen,” führte Ossig aus. Die EZB könne bei massiven Verspannungen an den Finanz- und Kreditmärkten beispielsweise zeitlich befristete Notfallprogramme auflegen und etwa Wertpapiere kaufen. Während der Corona-Pandemie hätten sich auch die Sonderkonditionen für gezielte Langfristkredite, die sogenannten TLTROs, als wirksame Instrumente erwiesen.
Wachstumsprognose gesenkt
Für das erste Halbjahr 2022 erwarten die privaten Banken in Deutschland nur noch ein äußerst schwaches Wirtschaftswachstum. Vor Kriegsbeginn war für das Frühjahr noch prognostiziert worden, dass die Wirtschaft sich wieder belebt.
”Als Konjunkturbremse wirken vor allem die sprunghaft gestiegenen Energiepreise und die sich wieder verschärfenden Lieferengpässe. Wenn der Krieg in der Ukraine hoffentlich nicht weiter eskaliert, rechnen wir für das gesamte Jahr 2022 mit einem Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent. Dieses Wachstum beruht zur Hälfte allerdings auf statistischen Effekten aus dem Vorjahr,“ so Ossig. ”Die aktuelle wirtschaftliche Lage ist daher viel ernüchternder, als es auf den ersten Blick den Anschein hat.”
Die Konjunkturprognose des Bankenverbands wird halbjährlich durchgeführt und beruht auf einer Umfrage unter den 15 Chefvolkswirten privater Banken, die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschafts- und Währungspolitik sind.
Große Sorge bereiten den privaten Banken die rasant ansteigenden Preise im gesamten Euroraum. der Verband rechnet in den kommenden Monaten mit einem Anstieg der Inflation auf über sieben Prozent.
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