Christian Sewing sieht nur wenig Gefahr durch Swift-Ausschluss Russlands

Der Präsident des Bankenverbandes hält die Folgen für das hiesige Bankensystem für überschaubar. Allerdings erwartet er einen Schub für die Inflation durch den Krieg.
Christian Sewing, Präsident des Bankenverbandes und Chef der Deutschen Bank | Foto: picture alliance/dpa | Arne Dedert
Christian Sewing, Präsident des Bankenverbandes und Chef der Deutschen Bank | Foto: picture alliance/dpa | Arne Dedert
dpa

Nach dem Ausschluss Russlands aus dem weltweiten Banken-Kommunikationssystem Swift sieht der Banken-Präsident und Vorstandschef der Deutschen Bank, Christian Sewing, nur wenig Risiken für deutsche Institute:

”Die deutschen Banken haben seit 2014 ihr Engagement in Russland stark reduziert. Für unser Bankensystem insgesamt ist das Risiko überschaubar. Die Sicherheitspuffer der europäischen Banken sind höher denn je”, sagte Sewing der ”Bild”-Zeitung.

Swift-Ausschluss wird Ukraine-Krieg nicht beenden

Der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken betonte zugleich, der Swift-Ausschluss Russlands werde den Krieg in der Ukraine nicht beenden. ”Das wäre die falsche Erwartung.” Es gehe darum, dass ”völkerrechtswidrige Aggressionen und der Überfall eines Landes im 21. Jahrhundert nicht folgenlos bleiben dürfen”. Er gehe davon aus, dass ”die Sanktionen die russische Wirtschaft empfindlich treffen” werden, sagte Sewing. Das zeige der schnelle Schritt der Russischen Zentralbank am Montag, die Leitzinsen auf 20 Prozent zu verdoppeln.

Angesichts des Ukraine-Krieges befürchtet Sewing einen zusätzlichen Preisschub und noch höhere Inflationsraten: ”Die Preise werden mit Sicherheit weiter steigen, insbesondere für Energie und Rohstoffe. Wir rechnen für Deutschland derzeit mit einer Inflationsrate von um die fünf Prozent für dieses Jahr.” Sewing forderte die EZB erneut zu einer Kehrtwende in der Zinspolitik auf.

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