UBS sieht Umbruch bei Investitionen in Kryptowährungen

Die Normalisierung der Geldpolitik von Notenbanken mache Investitionen in Cyberdevisen hinfällig. Eine nüchterne Abwägung von Vor- und Nachteilen werde immer wichtiger.
Das UBS-Logo | Foto: picture alliance/KEYSTONE | ENNIO LEANZA
Das UBS-Logo | Foto: picture alliance/KEYSTONE | ENNIO LEANZA

Die Schweizer Großbank UBS sieht den Markt für Kryptowährungen vor einem Umbruch und vor existenziellen Herausforderungen. Das berichtet die "Börsen-Zeitung". Eine Normalisierung der Geldpolitik führender Notenbanken würde demnach eine entscheidende Grundlage für Investitionen in Cyberdevisen, die Suche nach Schutz vor einer Entwertung staatlicher Währungen, hinfällig machen.

Zudem schrumpfe infolge eines beschränkenderen Kurses von Fed, EZB anderer Zentralbanken der Liquiditätsüberschuss an den Märkten, der alternativen Assets wie Digitalwährungen in hohen Auftrieb verliehen habe.

Geldfunktion der Cyberdevisen steht in Frage

Damit müssten Investoren nach Angaben des Schweizer Instituts künftig wieder nüchterner betrachten, inwieweit Cyberdevisen überhaupt Geldfunktionen erfüllen könnten. Dass Notenbanken die Kurse staatlicher Währungen mit gezielten Maßnahmen beeinflussen könnten, sei ein wesentlicher Faktor, um ein langfristiges Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum zu erreichen.

Darüber hinaus hinderten die festgeschriebene Limitierung und die hohe Volatilität Kryptowährungen wie Bitcoin daran, zu einer effektiven Rechen- oder Transaktionseinheit zu werden.

Abhängigkeitsgefahr von wenigen vermögenden Parteien

Auch die zugrundeliegende Technologie mache zunehmend Sorgen, haben die Vertreter der UBS festgestellt. Immer mehr Software-Entwickler und Kryptografen beklagen demnach, dass sich Blockchains nicht skalieren ließen, ohne ebenso intensiv von wenigen vermögenden Parteien abhängig zu werden wie zentralisierte Finanzsysteme. Denn die Grundlage von Blockchains seien Konsensmechanismen. Das heißt, je de­zentraler die Macht in ihnen verteilt sei, desto schwieriger und ressourcenintensiver sei die Entscheidungsfindung, schreibt die "Börsen-Zeitung".

Eine weitere, immer höher werdende Hürde sei die Regulierung für Cyberdevisen. Der Markt sei ausgesprochen spekulativ geprägt, wodurch die Nutzung von Blockchains und Kryptowährungen für die eigentlich gedachten Zwecke an Bedeutung verliere. Somit seien regulatorische Eingriffe unumgänglich, um Investoren zu schützen und finanzielle Stabilität zu gewährleisten.

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