Eigentümer der Deutschen Handelsbank planen Aufspaltung und Teilverkauf

Das krisengeschüttelte Spezialinstitut für Start-ups in der bisherigen Form soll es offenbar schon bald nicht mehr geben. Die Familie Reimann plant mit mehreren Optionen.
München, Sitz der Deutschen Handelsbank. | Foto: picture alliance / SvenSimon | FrankHoermann/SVEN SIMON
München, Sitz der Deutschen Handelsbank. | Foto: picture alliance / SvenSimon | FrankHoermann/SVEN SIMON

Die Deutsche Handelsbank, derzeit im Besitz der Milliardärsfamilie Reimann, plant nach Informationen des "Handelsblatts", das Institut mit Sitz in München aufzuspalten und teilweise zu verkaufen. Und das, obwohl vor einem Jahr noch frisches Privatkapital in Höhe von 15 Mio. Euro geflossen ist.

Auch eine Abwicklung ist kein Tabu

Sollte der Teilverkauf nicht gelingen, ist nach Informationen des Blatts sogar eine Abwicklung im Gespräch. Der erste Austausch mit Interessenten habe bereits begonnen. Die Eigentümer hätten kein Vertrauen mehr in eine eigenständige Lebensfähigkeit des Instituts.

Die Deutsche Handelsbank gibt es seit dem Jahr 2009. Sie gehört einem Zweig der Unternehmerfamilie Reimann, genauer dem Familienzweig Reimann-Dubbers, der seine Anteile an Benckiser Ende der 90er-Jahre verkauft hatte und seitdem eigenständig am Markt auftritt.

Bilanzsumme von 820 Mio. Euro

Hauptaktionärin ist die Investmentgesellschaft Reimann Investors. Das Institut hat rund 70 Mitarbeiter und hat eine Bilanzsumme von 820 Mio. Euro.

Einst erfolgreich bei der Finanzierung von Start-ups, entwickelte sich die Privatbank mehr und mehr zum Sorgenkind. Die Finanzaufsicht BaFin rügte das Institut öffentlich wegen Geldwäschemängeln. Überdies ermittelt die Staatsanwaltschaft München wegen Geldwäsche gegen das Institut.

Kein Zahlungsverkehr mehr

Im Juli verkündete die Bank, künftig keine Dienstleistungen im Zahlungsverkehr mehr anzubieten. Allen Mitarbeitern in diesem Bereich ist zum Ende des Jahres gekündigt worden.

Jetzt teilen

Zum Newsletter anmelden

Bleiben Sie mit unserem Newsletter immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen Ihrer Branche.

Newsletter-Bedingungen

Die jüngsten FinanzBusiness-Artikel

Die GLS Bank ist bislang die einzige Bank, die Debitkarten aus Holz standardmäßig ausgibt. | Foto: GLS Bank

Zweifel an Nachhaltigkeit der neuen Genossen-Holzkarte

Für Abonnenten

Lesen Sie auch