International Sustainability Standards Board kommt nach Frankfurt

Auf der UN-Klimakonferenz Cop26 wurde bekanntgegeben, dass Frankfurt Sitz des ISSB wird. Einige Funktionen werden aber auch an anderen Standorten angesiedelt.
Frankfurt Skyline | Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow
Frankfurt Skyline | Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Frankfurt hat den Zuschlag als Sitz für das International Sustainability Standards Board (ISSB) bekommen.

Das neue Gremium wird globale Mindeststandards im Bereich der finanziellen Nachhaltigkeitsberichterstattung setzen. In der Main-Metropole wird der Sitz des Boards und das Büro des Chairs angesiedelt, andere Funktionen gehen nach Montreal. Das gab Frankfurt Main Finance bekannt.

"Dies wurde heute auf der COP 26 verkündet und stellt einen wichtigen Schritt dar, um der globalen Herausforderung für mehr Nachhaltigkeit zu begegnen", heißt es in einer Mitteilung unterschiedlicher Interessengruppen, die für Frankfurt als Standort sich engagiert hatten.

Reaktionen

"Die Entscheidung ist ein großer Erfolg für den Finanzstandort", twitterte Christian Sewing, Präsident des Bundesverbands deutscher Banken. Frankfurt biete dem ISSB als Standort von mehr als 200 Banken, mit internationalen Organisationen und einer hervorragenden wissenschaftlichen Infrastruktur ein optimales Umfeld, um diese anspruchsvolle Aufgabe anzugehen, schrieb Sewing.

"Die Entscheidung für Frankfurt ist ein Erfolg für den Finanzplatz Deutschland", twitterte Bundesfinanzminister Olaf Scholz. "Das Ergebnis unterstreicht auch die Stärke unserer Sustainable Finance Strategie."

Frankfurt sei eine exzellente Wahl für das ISSB: "Finanzplatz im Herzen Europas, gut angebunden, Standort von EZB und EIOPA.
Ideale Voraussetzungen, um schlüssige Standards für eine #nachhaltig|e Finanzwirtschaft zu entwickeln", schrieb Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer und geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, auf Twitter.

Bewerbung im September

Frankfurt hatte die Bewerbung im September eingereicht. Unterstützung gab es auf breiter Front: die Deutsche Kreditwirtschaft (DK), sowie namhafte Verbände wie der BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie), die BDA (Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände), das Deutsche Aktieninstitut (DAI), der BVI (Deutscher Fondsverband), der GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) und das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IDW) gehören zu den Unterstützern der Frankfurter Bewerbung. Auf öffentlicher Seite sprachen sich unter anderem die EU-Kommission, die EZB, das Land Hessen und die Städte Frankfurt und Eschborn dafür aus.

Träger des International Sustainability Standards Board ist die Standards Foundation (IFRS Stiftung).

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