Investor Towerbrook springt für Übernahme der Aareal Bank ab

Towerbrook hat das Konsortium für die Übernahme bereits nach zwei Wochen verlassen. Die verbliebenen beiden Bieter Centerbridge und Advent prüfen die Bücher. 
Hauptsitz der Aareal Bank in Wiesbaden | Foto: Aareal Bank AG
Hauptsitz der Aareal Bank in Wiesbaden | Foto: Aareal Bank AG
Reuters

Der US-Finanzinvestor TowerBrook ist als Interessent für die Aareal Bank nach Angaben des Immobilienfinanzierers abgesprungen, wie Reuters meldet. Das Bieterkonsortium, mit dem die Bank über eine mögliche Übernahme spreche, bestehe nur noch aus den Beteiligungsgesellschaften Centerbridge und Advent, sagte eine Aareal-Sprecherin und bestätigte damit einen Bericht der "Börsen-Zeitung". Zu den Beweggründen konnte sie nichts sagen.

Damit dürfte Advent in den Verhandlungen nun eine größere Rolle spielen. Der US-Investor ist für die Aareal und ihren neuen Vorstandschef Jochen Klösges kein Unbekannter, gehören ihm doch bereits 30 Prozent an der IT-Tochter Aareon.

Bisher hatten Centerbridge und Towerbrook die Gespräche vorangetrieben. Sie hatten ein Angebot von 29 Euro je Aktie in Aussicht gestellt; das entspricht einem Börsenwert von 1,74 Mrd. Euro. Die Bieter prüfen bereits in einem Datenraum der Aareal Bank deren Bücher.

Erst vor knapp zwei Wochen hatte das Wiesbadener Institut Gespräche mit dem Investoren-Trio bestätigt, nachdem es bei der Aareal Bank angeklopft hatte, "um damit verbundene strategische Optionen für die Bank auszuloten".

Großaktionär fordert Abspaltung von Aareon

Der Vorstand um Klösges steht unter Druck von Investoren: Der aktivistische Großaktionär Petrus Advisers fordert eine neue Strategie und die Abspaltung von Aareon. Der IT-Dienstleister, über den Vermieter die Verwaltung ihrer Immobilien und Mietzahlungen abwickeln können, gilt als wertvollster Teil der Bank. Advent war für 260 Mio. Euro bei Aareon eingestiegen, nachdem Petrus und der Hedgefonds Teleios dementsprechend Druck gemacht hatten.

Was Centerbridge und Advent mit der Aareal vorhaben, ist unklar. Eine Zerschlagung sei aber in den Gesprächen kein Thema, hieß es in Finanzkreisen. Centerbridge ist in Deutschland - wie auch Towerbrook - bisher vor allem als Investor in angeschlagene Firmen aufgefallen. Der Windanlagenbauer Senvion war trotz des Engagements von Centerbridge vor zwei Jahren in die Insolvenz gerutscht. Die Werkstattkette A.T.U verkaufte Centerbridge nach drei Jahren erfolgreich weiter.

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