Objectway übernimmt Die Software Peter Fitzon

Der deutsche Spezialist, der vor allem für seine Kernbankensoftware OBS bekannt ist, wird Teil des Fintech-Universums des international aufgestellten Software-Anbieters.
Luigi Marciano, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Objectway Group | Foto: Objectway Group
Luigi Marciano, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Objectway Group | Foto: Objectway Group

(Aktualisiert: DSW-Umsatz im aktuellen Geschäftsjahr)

Objectway kauft den deutschen Kernbanken-Softwareanbieter "Die Software Peter Fitzon" (DSW). Von der Akquisition verspricht man sich vor allem eine Erweiterung des Portfolios von Wealth- und Asset-Management-Lösungen durch eine Kernbankenplattform.

Objectway hat bislang keine deutsche Niederlassung, sondern agiert von Italien, Großbritannien, Irland und Belgien aus in 15 Ländern. Als Fintech-Anbieter ist die Gesellschaft vor allem im Bereich Wealth und Asset Management aufgestellt und bereits seit über 30 Jahren im Markt.

Durch die Akquisition von DSW entstehe eine "offene, modulare End-to-End-Banking-Suite, die die digitale Transformation von Privatbanken, Retailbanken, Wealth- und Asset-Managern" unterstütze, so Objectway in einer Pressemitteilung. Dazu soll etwa das digitale Kundenmanagement, die Anlageberatung und das Portfoliomanagement, die in Business Process as a Service (BPaaS) und Software as a Service (SaaS) Modelle bei Objectway integriert werden.

Europäische Expansion

Auch das Wachstum in der EMEA-Region und weltweit soll mit DSW an Bord schneller gehen. Durch die Akquisition betreut Objectway nun über 200 Kunden in der EMEA-Region und steigert seinen Gesamtumsatz auf mehr als 100 Mio. Euro.

Ein Blick ins Unternehmensregister zeigt, dass die DSW aus Ebersberg bei München beim letzten hinterlegten Jahresabschluss von 2019/2020 auf einen Umsatzerlös von rund 19,3 Mio Euro kam, im Jahr zuvor waren es noch 24,8 Mio. Euro gewesen. Offenbar litt das Geschäft unter dem im Frühjahr 2020 verhängten Lockdown: Geplante Projekte konnten wegen "der zu nicht ausreichend verfügbaren Personalkapazitäten für Projektarbeit bei den Banken", nicht begonnen werden, wie es im Geschäftsbericht heißt. Das aktuelle Geschäftsjahr hat Die Software aber wieder deutlich besser abgeschlossen: Der Umsatz lag 2020/2021 bei 25 Mio. Euro, wie ein Sprecher FinanzBusiness mitteilte.

Loyaler Kundenstamm

Für Objectway scheinen die langjährig etablierten Geschäftsbeziehungen des seit 1983 agierenden Software-Hauses im Markt besonders wichtig zu sein. "Das Team von Die Software hat fantastische Arbeit bei der Entwicklung einer erstklassigen Banking-Plattform mit einem loyalen Kundenstamm geleistet. Objectway legt großen Wert darauf, die Kernbankenplattformen seiner Kunden weiterzuentwickeln und langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen,“ sagt Luigi Marciano, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Objectway Group.

Peter Fitzon, Gründer von Die Software, sieht in dem Zusammengehen vor allem die Chance, die Kundenbasis in der gesamten EMEA Region weiter auszubauen. "Mit Objectway haben wir ein perfektes neues Zuhause gefunden, um unseren Wachstumskurs fortzusetzen und unseren Mitarbeitenden und Kunden die Sicherheit zu geben, dass unser Portfolio in einem sich ständig verändernden Marktumfeld in guten Händen ist.“

Die Software beschäftigt mittlerweile über 140 Mitarbeiter an den Standorten in Ebersberg und Zürich. Kernprodukt der DSW ist ihr modulares Kernbankensystem für Banken namens OBS (Online Banken System). Zu den Kunden zählen führende Privatbanken, Retailbanken und Spezialinstitute in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Luxemburg. Zuletzt war hierzulande die Bethmann Bank mit ihnen in die Cloud gegangen.

Zusätzlich wurde im Februar 2019  laut dem Geschäftsbericht von 2019/2020 die Tochterfirma "Die Software FS Financial Services GmbH" mit dem Ziel gegründet, nicht genehmigungspflichtige Dienstleistungen im Bereich "Backoffice" von Banken anbieten zu können.

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