Das Geldmengenwachstum in der Eurozone hat sich im Januar weiter beschleunigt. Zum Vormonat legte die breit gefasste Geldmenge M3 um 12,5 Prozent zu, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Wachstum in dieser Größenordnung gerechnet.
Damit wächst die Geldmenge im Währungsraum so stark wie seit November 2007 nicht mehr. Im Vormonat hatte die jährliche Wachstumsrate 12,4 Prozent betragen, im November lag die Rate bei 11,0 Prozent.
Geldmenge im Euroraum verzeichnet zum Jahresende anhaltende Dynamik
Die Jahreswachstumsrate der Geldmenge (M3) besteht aus drei Komponenten:
- M1 umfasst den Bargeldumlauf und kurzfristige Einlagen mit täglicher Fälligkeit.
- M2 beschreibt zusätzlich zu den Komponenten von M1 noch kurzfristige Einlagen mit einer Fälligkeit von bis zu zwei Jahren beziehungsweise mit einer Kündigungsfrist von bis zu drei Monaten.
- Die marktfähigen Finanzinstrumente, welche die weitgefasste Geldmenge ohne die in M2 klassifizierten Komponenten abbilden (M3-M2).
Die Entwicklung resultiert aus der extrem lockeren Geldpolitik der EZB, die unter anderem durch Anleihekäufe für eine Flut an frischem Geld sorgt. Zudem erhalten die Euroraum-Banken extrem günstige Langfristkredite. Mit den Maßnahmen soll die Wirtschaft im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise gestützt werden.
Das Wachstum der enger gefassten Geldmenge M1 war noch stärker und betrug im Januar 16,4 Prozent, nach 15,6 Prozent im Dezember.
Die Kreditvergabe der Geschäftsbanken an die privaten Haushalte wuchs im Januar um 3,0 Prozent. Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen legte um 7,0 Prozent zu.