BayernLB schmilzt zum Halbjahr der Gewinn zusammen - weiterer Stellenabbau

Das Vorsteuerergebnis hat sich zum Vorjahr halbiert. Dafür musste die Risikovorsorge hochgefahren werden. Operativ sieht es aber besser aus und auch der Transformationsprozess schreitet voran.
Schmilzt nicht so schnell: steinerner Löwe vor der Zentrale der BayernLB. | Foto: picture alliance/Sven Simon
Schmilzt nicht so schnell: steinerner Löwe vor der Zentrale der BayernLB. | Foto: picture alliance/Sven Simon

Die Corona-Pandemie hinterlässt auch in den Halbjahreszahlen der BayernLB deutliche Spuren. Das Vorsteuerergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum exakt halbiert. Das geht aus dem am Freitag (14. August) veröffentlichten Zwischenbericht der Bayerischen Landesbank hervor.

So hat sich das Ergebnis vor Steuern auf 158 (Vj: 316) Mio. Euro exakt halbiert. Ursächlich ist eine um 65 Mio. Euro erhöhte Risikovorsorge von 75 Mio. Euro, obgleich das Institut der Sparkassen-Finanzgruppe darauf hinweist, dass die Bank bislang "keine nennenswert konkreten Einzelfälle mit akutem Risikovorsorgebedarf verzeichnet".

Positiver Steuerertrag im Vorjahr

Auch das sonstige Ergebnis hat um 70,7 Prozent auf 38 Mio. Euro nachgegeben, nachdem im Vorjahreszeitraum ein positiver Steuereffekt angefallen war, der das sonstige Ergebnis aufgebläht hatte.

Dabei lief das zweite Quartal für die Bayern mit einem Vorsteuerergebnis von 309 Mio. Euro deutlich besser als der Jahresauftakt, zu dem ein Verlust von 151 Mio. Euro verbucht wurde.

Operativ zeigte sich die BayernLB zum Halbjahr trotz Corona einigermaßen robust. Der Zinsüberschuss blieb mit 873 Mio. sogar leicht über dem Vorjahresniveau von 867 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss stieg um 9,1 Prozent auf 154 Mio. Euro (Vj.: 141 Mio. Euro).

Bilanzsumme steigt durch EZB Langfristtender

Die Bilanzsumme per 30. Juni bezifferte die BayernLB mit 258 Mrd. Euro, 14,2 Prozent mehr als zum 31. Dezember 2019. Ursächlich waren im Wesentlichen die Teilnahme der BayernLB an der dritten Tranche des EZB-Langfristtenders und der Anstieg im Fördergeschäft. Die harte Kernkapitalquote (CET1) hat im Vergleich zum Ende 2019 um 60 Basispunkte nachgegeben und liegt jetzt bei 15 Prozent.

"Mit dem ersten Halbjahr 2020 sind wir trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie zufrieden, weil wir nicht nur solide operative Erträge erwirtschaftet, sondern parallel dazu die Transformation der BayernLB in unvermindertem Tempo vorangetrieben haben", sagte Stephan Winkelmeier, der Vorstandsvorsitzende der BayernLB.

Die Landesbank hat zu Jahresbeginn ein umfangreiches und auf mehrere Jahre angelegtes Transformationsprogramm angestoßen. Hier seien bereits wesentliche Meilensteine erreicht worden, so das Institut. Etwa die Umsetzung erster Maßnahmen zur Ertrags- und Profitabilitätssteigerung in den Geschäftsbereichen des Konzerns sowie erster effizienzsteigernder Initiativen in allen Einheiten der Bank wie die Gründung einer Einheit "Non-Core Markets".

Das Institut nennt außerdem die weitere Verbesserung des Kreditprozesses, den Start von IT-Modernisierungsprojekten und den Beginn des Personalabbaus in der Kernbank.

400 weitere Stellen sollen in der Kernbank wegfallen

Derzeit arbeiten dort noch knapp 3000 Mitarbeiter (Vollzeitstellen). Den Abbau von 400 dieser Jobs hatte die BayernLB bereits im Dezember angekündigt. "In ähnlicher Größenordnung" sollen jetzt nochmals weitere Stellen wegfallen. Zusammen also ca. 800. Auf betriebsbedingte Kündigungen will die BayernLB bis Herbst 2022 verzichten.

Eine "belastbare" Prognose für das laufende Jahr traut sich die Bank indes nicht zu: "Die negativen Folgen für die globale Wirtschaftsleistung werden erheblich sein und umso stärker ausfallen, je länger die Pandemie anhält. Dies wird auch eine weiter zunehmende Risikovorsorge erfordern", heißt es lediglich.

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